APA/APA/LPD SALZBURG

Rätsel um "Verbrechen ohne Leiche": Polizei fand nun Blut

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Anfang des Jahres verschwand in Salzburg ein Iraker. Er wollte zwei ungarischen Halbbrüdern seinen BMW verkaufen und kam nicht mehr nach Hause zurück. Nun fand die Polizei in der Wohnung der beiden Blutspuren des Vermissten.

Die beiden inhaftierten Halbbrüder kommen immer stärker in Erklärungsnot. Die Ermittler fanden in der Wohnung der Verdächtigen auf einem Handtuch Blutspuren des Vermissten gefunden. Der ältere Beschuldigte meinte dazu, er habe damit die Rückbank des vom mutmaßlichen Opfer gekauften BMW gereinigt, wie die "Salzburger Nachrichten" berichteten. 

Handy-Daten lieferten Hinweise

Im Kofferraum des Wagens war zuvor schon von Forensikern der Polizei Blut des Vermissten entdeckt worden. Zudem werden die beiden Ungarn - 19 und 25 Jahre alt - von Handy-Daten und Zeugenaussagen belastet. So wurden die zwei Verdächtigen offenbar auf dem Parkplatz eines Campingplatzes gesehen, wo sie zwei Blumenkästen entsorgt haben könnten, die das Opfer noch kurz vor seinem Verschwinden gekauft hat.

BMW beim mutmaßlichen Täter

Der Iraker hatte Ende des vergangenen Jahres auf Facebook seinen PS-starken schwarzen BMW X6 um 17.000 Euro zum Verkauf angeboten. Dabei soll es am 2. Jänner 2023 zu einem Treffen mit einem oder beiden der Beschuldigten gekommen sein. Seitdem fehlt von dem Mann jede Spur, der Wagen wurde später beim Älteren der zwei Halbbrüder sichergestellt.

Halbbrüder hätten Mann nach Hause bringen sollen

Das nach wie vor verschwundene iPhone XS Max des Opfers war laut Staatsanwaltschaft zuletzt am 2. Jänner um 15.06 Uhr in der Stadt Salzburg eingeloggt - der Datenauswertung zufolge unweit der Wohnung der Beschuldigten. Laut der Lebensgefährtin des Vermissten war vereinbart gewesen, dass er das Auto zu den Käufern bringt und sich von ihnen nach Hause fahren lässt.

Der 25-jährige Verdächtige soll - das zeigt die Auswertung seiner Handy-Daten - am gleichen Abend und in der Nacht auf 3. Jänner viel in der Umgebung der Landeshauptstadt herumgefahren sein. Das wirft laut "Salzburger Nachrichten" die Vermutung auf, dass die beiden Halbbrüder den Iraker getötet haben und möglicherweise im Anschluss einen Ort gesucht haben, wo sie die Leiche entsorgen können.

In Widersprüche verstrickt

Der ältere der beiden Beschuldigen befindet sich seit 22. Jänner in Haft. Sein 19-jähriger Halbbruder stellte sich am 14. Februar in der Stadt Salzburg der Polizei, nachdem er bereits mit europäischem Haftbefehl gesucht worden war. Beide Männer sitzen derzeit in U-Haft und bestreiten, etwas mit dem Verschwinden des Irakers zu tun zu haben. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg haben sie sich die Halbbrüder in ihren Einvernahmen aber in Widersprüche verstrickt - etwa ob der jüngere der beiden Männer bei der Übergabe des Autos anwesend war oder nicht. Der 19-Jährige Ungar ist dreimal vorbestraft, der 25-Jährige unbescholten.

ribbon Zusammenfassung
  • Anfang des Jahres verschwand in Salzburg ein Iraker. Er wollte zwei ungarischen Halbbrüdern seinen BMW verkaufen und kam nicht mehr nach Hause zurück.
  • Nun fand die Polizei in der Wohnung der beiden Blutspuren des Vermissten.