Keine Gefahr
Quallen legten Atomkraftwerk in Frankreich lahm
In den Filtertrommeln der Kühlwasser-Pumpstationen seien zahlreiche Quallen festgestellt worden, teilte Électricité de France (EDF) am Montag mit. Dies sei so nicht vorhersehbar gewesen.
Drei Reaktoren seien am späten Sonntagabend aus Sicherheitsgründen automatisch heruntergefahren worden, ein vierter dann am Montagmorgen.
- Mehr lesen: New York kündigt Bau von neuem AKW an
Da die beiden verbleibenden Reaktoren wegen geplanter Wartungsarbeiten bereits abgeschaltet seien, stehe das gesamte AKW nun vorübergehend still.
Sicherheit sei nicht beeinträchtigt
Technische Teams seien im Einsatz. Der Vorfall habe die Sicherheit der Anlage, des Personals und der Umwelt nicht beeinträchtigt.
Der Ort Gravelines liegt rund 20 Kilometer östlich von Calais. Das Kraftwerk mit seinen sechs Druckwasserreaktoren ist eines der größten Frankreichs und wird mit Wasser aus einem mit der Nordsee verbundenen Kanal gekühlt.
In der Nordsee sind mehrere Quallenarten heimisch. Im Sommer werden sie bei höheren Wassertemperaturen oft in Küstennähe gesichtet.
Im Süden Frankreichs werden wegen der in dieser Woche erwarteten Hitzewelle mehrere Atomkraftwerke voraussichtlich nur mit reduzierter Kapazität laufen können, weil die Temperatur in den für Kühlwasser genutzten Flüssen steigt. Zugleich wird mit einem erhöhten Strombedarf gerechnet.
Zusammenfassung
- Ein Quallenschwarm hat das Atomkraftwerk Gravelines im Norden Frankreichs lahmgelegt, nachdem zahlreiche Tiere die Filtertrommeln der Kühlwasser-Pumpstationen verstopft hatten.
- Laut Betreiber EDF war die Sicherheit der Anlage, des Personals und der Umwelt zu keiner Zeit gefährdet, während im Süden Frankreichs wegen einer Hitzewelle mehrere AKWs mit reduzierter Leistung arbeiten müssen.