Simone LugnerAPA/GEORG HOCHMUTH

"Ich bring' euch um"

Simone Lugner bedroht: 29-Jähriger freigesprochen

04. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

"Ich bring' euch um" soll ein 29-Jähriger Simone Lugner gedroht haben. Am Mittwoch wurde er jedoch vor Gericht freigesprochen. Solche Worte würden in Wien "10.000 Mal am Tag" fallen, so der Richter. Es handle sich in diesem Fall mit Sicherheit nicht um eine "gefährliche Drohung".

Als sich die Tür zum Verhandlungssaal am Wiener Landesgericht für Strafsachen am Mittwochvormittag öffnet, ist Simone Lugner die Erste, die hineinschreitet. Sie ist als Zeugin vor Gericht geladen.

Der besagte Vorfall, weswegen sie hier ist, ereignete sich im Dezember. Lugner war gerade bei einem Radio-Interview in der Nähe des "Austrian Pub" im Gasometer, als ein 29-Jähriger an die Glasscheibe gehämmert und geschrien haben soll, er wolle sie umbringen. Der Mann muss sich wegen "gefährliche Drohung" verantworten.

Anwesend ist er jedoch bereits zum zweiten Mal nicht.

"Ich bring' euch um"

Dafür aber Simone Lugner. Auf Anfrage des Richters erzählt sie, was am 19. Dezember passierte.

So schildert sie, wie das Interview in einem abgegrenzten Raum stattfand, in den man aber hineinschauen konnte. "Die Sendung ist bisschen schon gelaufen, als ich gehört hab, dass einer gegen dieses Rolltor hämmert und schreit 'lasst's mich rein'". 

"Red's da leiser, ich zuck aus", soll der Mann gesagt haben, bevor er wegging und dann nochmal wieder kam. Lugner erzählt vor dem Richter, wie der 29-Jährige Sessel umgeworfen, wieder gegen die Scheibe gehämmert und schließlich geschrien haben soll "Ich bring' euch um". 

Simone: "War verunsichert"

"Dass war dann schon der Moment, wo ich verunsichert war", sagt Lugner mit ruhiger Stimme. Der Mann habe herumgeschrien, man konnte aber nichts verstehen. Schließlich sei die Polizei gerufen worden, damit "alle in Sicherheit sind".

Danach habe sie ihn nicht mehr gesehen, auch sonst sei ihr der Mann unbekannt gewesen.

Freispruch: Keine "gefährliche Drohung"

In Abwesenheit des Angeklagten verliest der Richter dessen Aussage vor der Polizei: Er kenne Simone Lugner von "Fotos und Fernsehen", habe auch gewusst, dass die Witwe im Interviewraum ist.

Er habe aber weder jemanden bedroht noch jemanden töten wollen, "wer würde denn sowas denken". Die Zurechnungsunfähigkeit, auf die der 29-Jährige plädiert, wurde ihm nicht anerkannt

Für eine Verurteilung reicht es dem Richter aber trotzdem nicht: Der Verdächtige wird im Zweifel "mangels Tatbestand" freigesprochen.

"I bring di um" fällt "10.000 Mal am Tag"

Der Vorfall sei natürlich "unangenehm", so der Richter. Er verstehe es auch, dass Simone Lugner Angst hatte und die Polizei gerufen wurde. Aber: "Dem Herrn hat irgendetwas nicht gepasst und er hat eine verbale Unmutsäußerung getätigt." Es handle sich aber "mit Sicherheit" nicht um eine "gefährliche Drohung".

Er begründet seine Entscheidung auch mit dem Verweis, dass "I bring' di um" in Wien "10.000 Mal am Tag fällt" – dabei werde aber niemand umgebracht. Es gebe auch keine Hinweise dafür, dass der 29-Jährige Lugner zuvor gestalkt habe, fügt er hinzu. 

Der Tatbestand sei daher nicht erfüllt. Lugner hatte sich mit 500 Euro Schmerzensgeld als Privatbeteiligte dem Strafrechtsprozess angeschlossen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Simone: Urteil "okay"

Die Begründung des Richters ist für Lugner "nachvollziehbar", erzählt sie im PULS 24-Interview. Ihre persönliche Wahrnehmung des Vorfalls sei das Eine und "ein Rechtsfall daraus" das Andere. Das Urteil sei "okay". 

Freispruch für Angeklagten: Simone Lugner akzeptiert Urteil

Zusammenfassung
  • "Ich bring' euch um" soll ein 29-Jähriger Simone Lugner gedroht haben.
  • Am Mittwoch wurde er jedoch vor Gericht freigesprochen.
  • Solche Worte würden in Wien "10.000 Mal am Tag" fallen, so der Richter.
  • Es handle sich in diesem Fall mit Sicherheit nicht um eine "gefährliche Drohung".