Prada-Boss kauft traditionsreichen Zeitungskiosk in der Toskana
Der Zeitungskiosk gilt als Treffpunkt für die Bürger und wird von dem 90-jährigen Inhaber Piero Scartoni und seiner Tochter geführt. Scartoni will jedoch in Pension gehen und äußerte den Wunsch, dass sein Stand trotz stark sinkender Nachfrage nach Tageszeitungen nicht schließen müsse. Dieser Wunsch wurde von Bertelli aufgegriffen, der den Kiosk für 100.000 Euro gekauft hat, wie die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera am Mittwoch berichtete. Der Kiosk bleibt also weiterhin geöffnet und zwar ab September mit einem jüngeren Betreiber.
Bertelli, der laut Forbes zu den zehn reichsten Unternehmern Italiens gehört, wurde 1946 in Arezzo geboren. Der Ehemann der Modedesignerin Miuccia Prada, der als Schlüsselfigur für den weltweiten Erfolg der Luxusmarke gilt, war als Jugendlicher ein Kunde des Zeitungskiosks, wo er Eigenangaben zufolge jeden Morgen stapelweise Zeitungen kaufte, sowie auch Segel-, Architektur- und Designzeitschriften.
Bertelli hatte kürzlich das in den 1920er-Jahren gegründete Restaurant "La buca di San Francesco" und das "Caffe dei Costanti" aus dem 19. Jahrhundert erworben, das sich gegenüber der Basilika San Francesco und den Fresken von Piero della Francesca befindet. Beiden Lokalen drohte die Schließung.
Zusammenfassung
- Patrizio Bertelli, Chef des Mailänder Modehauses Prada, hat einen traditionsreichen Zeitungskiosk im Zentrum seiner toskanischen Heimatstadt Arezzo gekauft und ihn vor der drohenden Schließung bewahrt.
- 100.000 Euro zahlte Bertelli laut Medienangaben für den 1947 eröffneten Kiosk auf der zentralen Piazza San Jacopo, der ein Wahrzeichen der Stadt geworden ist.