Klimawandel macht Pollen "aggressiver"

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Die Auswirkungen des Klimawandels dürften sich nun besonders bei Allergiker:innen bemerkbar machen. Die Pollensaison hat in Wien begonnen, dank des milden Wetters könnten einige Pollen sogar "aggressiver" werden, erklärt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter im PULS 24 Gespräch.

Die Haselpollensaison in Wien hat begonnen und auch die heimischen Erlen sind teilweise bereits in Blühbereitschaft. Der erste ansteigende Pollenflug steht also bevor, berichtete das Pollenservice Wien am Freitag. 

"Das milde Wetter Anfang des Jahres hat für das Erreichen der Blühbereitschaft bei einigen Haselkätzchen gesorgt, die nur auf ausreichend gute Bedingungen gewartet haben", sagte Aerobiologin Katharina Bastl vom Pollenservice.

Seit Jahrzehnten gebe es einen Trend, dass die "Pollensaison früher anfängt und später aufhört", erklärt auch Umweltmediziner Hans-Peter Hutter im PULS 24 Interview. 

Die aktuelle Pollenbelastung

Pollenbelastung März 2024PULS 24

Klimawandel begünstigt Pollensaison

Schuld daran sei der Klimawandel: Durch die steigenden Temperaturen gebe es auch mehr Sonnentage. Über das UV-Licht würden wiederum Schadstoffe gebildet, die auf die Pflanzen einwirken und so teils noch "aggressivere" Pollen hervorrufen würden. 

Ragweed oder Birke würden deswegen etwa mehr Beschwerden machen, so Hutter. Für letztere stehe die Blühzeit Ende März bevor. Die Wetterbedingungen können dies aber noch ändern.

Auch gebe es zunehmend immer weniger Pausen, in der Allergiker:innen nicht mit Pollen zu kämpfen hätten. In Österreich seien rund 1,5 Millionen Menschen von einer Pollen-Allergie betroffen.

Leidenszeit für Pollen-Allergiker:innen

Leidenszeit für Pollen AllergikerPULS 24

Information über Pollen-Entwicklung

Für dieses Jahr erwarten die Expertinnen und Experten der Medizinischen Universität Wien aber eine eher unterdurchschnittlich intensive Haselblüte. Die neu aufgestellte Serviceeinrichtung der MedUni informiert Betroffene unter www.pollenservice.wien laufend über die aktuelle Situation in der Bundeshauptstadt.

Wien sei einerseits besonders vom Klimawandel betroffen, andererseits seien Großstädte generell Wärmeinseln, wo die Blüte mitunter früher einsetzen kann. Daher sei die Auswahl der Pflanzen im Stadtgebiet von besonders großer Bedeutung.

Im Verlauf der Pollensaison starten nun bald die heimischen Erlen, die Grauerle und die Schwarzerle, durch. 

Video: Allergie-Alarm wegen Klimawandel

ribbon Zusammenfassung
  • Die Auswirkungen des Klimawandels dürften sich nun besonders bei Allergiker:innen bemerkbar machen.
  • Wien hat eine neue Serviceeinrichtung, www.pollenservice.wien, die Betroffene über die aktuelle Pollensituation informiert.
  • Dank des milden Wetters könnten einige Pollen sogar "aggressiver" werden, erklärt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter im PULS 24 Gespräch.