Pollensaison: Rasche Asthmabehandlung von Kindern wichtig
Bei Asthma besteht eine chronische Entzündungsreaktion der Bronchien, die etwa durch Allergien, Rauchen oder Luftschadstoffe ausgelöst wird und zur Verengung der Bronchien, der sogenannten Atemwegsobstruktion, führt. Frühzeitige Diagnose und rascher Therapiebeginn sind für den aktuellen Gesundheitszustand von Kindern wichtig, aber auch für die weitere Entwicklung der Lunge und damit der Lungengesundheit im Erwachsenenalter, hieß es in der Aussendung. In Österreich leiden demnach knapp fünf Prozent der Erwachsenen an Asthma bronchiale und zehn Prozent der Kinder, Tendenz steigend.
"Sobald ein Patient oder eine Patientin Beschwerden wie Husten oder Atemnot beschreibt, muss man an Asthma denken und die Diagnosekette starten", erläuterte der Mediziner Felix Wantke von der ÖGP. "Zuerst wird mittels Lungenfunktion geprüft, ob die Bronchien verengt sind. Da Asthma aber eine anfallsartige Erkrankung ist, muss die Lungenfunktion nicht automatisch eingeschränkt sein. Daher wird bei dringendem Verdacht auf Asthma jedenfalls mit einer Asthmatherapie begonnen. Denn wenn Atemnot und Husten dadurch verschwinden, so erhärtet sich die Diagnose". Weitere Säulen der Asthmadiagnostik betreffen die Allergietestung, ein Differentialblutbild und die Messung von Stickoxid in der Ausatemluft.
Asthma bronchiale sei prinzipiell einfach zu behandeln. Die moderne Asthmatherapie besteht aus einem entzündungshemmenden und einem bronchienerweiternden Medikament. Idealerweise sind beide Substanzen in einem Inhalator vereint, welche regelmäßig und bei Bedarf inhaliert werden sollen. "Die Inhalation ist ein effektiver Weg, um ein Medikament direkt an den Ort zu bringen, wo es wirken soll: in der Lunge bzw. in den Atemwegen", betonte Wantke, der das Floridsdorfer Allergiezentrum in Wien leitet.
Menschen, die an allergischem Asthma leiden, sollten, wenn möglich, den Kontakt mit Auslösern vermeiden. "Das ist aber nicht in jedem Fall möglich. Allergische Asthmatiker sollten daher auch eine spezifische Immuntherapie (SIT) erhalten", rät Wantke. Für schweres Asthma stehen inzwischen fünf Biologika zur Verfügung, die sich neben ihrer hohen Wirksamkeit durch sehr gute Verträglichkeit auszeichnen. "Das Schlucken von Kortisontabletten ist heute out", berichtete der Lungenspezialist.
Zusammenfassung
- Während der Pollensaison können Symptome wie Husten und Atemnot bei Kindern auf Asthma hinweisen, was eine sofortige Behandlung erfordert, betonte die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie anlässlich des Welt-Asthma-Tags am 6. Mai.
- In Österreich leiden circa zehn Prozent der Kinder und knapp fünf Prozent der Erwachsenen an Asthma bronchiale, wobei eine frühzeitige Diagnose und Therapie entscheidend für die langfristige Lungengesundheit sind.
- Moderne Asthmatherapien kombinieren entzündungshemmende und bronchienerweiternde Medikamente, die in einem Inhalator vereint sind, während für schweres Asthma inzwischen fünf hochwirksame Biologika zur Verfügung stehen.