APA/APA/AFP/ABDUL MAJEED

Pakistan evakuierte Tausende wegen Überschwemmungen

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Wegen der Gefahr durch Überschwemmungen haben die Behörden in Pakistan die Evakuierung Tausender angeordnet. Laut Katastrophenschutzbehörde sind mehr als 1.100 Menschen ums Leben gekommen, fast 400 davon seien Kinder.

Mehr als eine Million Häuser wurden demnach beschädigt. Nahezu 3.500 Kilometer Straßen seien zerstört und etwa 160 Brücken eingestürzt. Nach Schätzungen des Planungsministeriums beläuft sich der Schaden für die pakistanische Wirtschaft auf rund zehn Milliarden Dollar (etwa zehn Milliarden Euro). Das südasiatische Land mit seinen rund 220 Millionen Einwohnern leidet seit Mitte Juni unter ungewöhnlich starkem Monsunregen. 

Anfangs hätten sich einige Menschen geweigert, ihre Häuser zu verlassen, sagte Bilal Faisi vom Rettungsdienst Rescue 1122 am Samstag. Als der Wasserstand gestiegen sei, hätten sie jedoch eingewilligt. 

"Das Haus, das wir in jahrelanger harter Arbeit gebaut haben, begann vor unseren Augen zu versinken", sagte der 23-jährige Dschunaid Chan, der zwei Fischfarmen in Charsadda in der nördlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa besitzt. In der Region traten viele Flüsse über die Ufer und zerstörten zahlreiche Gebäude.

33 Millionen Menschen betroffen

Den pakistanischen Behörden zufolge sind von den diesjährigen Überschwemmungen mehr als 33 Millionen Menschen - und damit jeder siebente Pakistaner - betroffen. Fast eine Million Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt. Pakistans Regierung rief wegen der Katastrophe den Notstand aus.

Die Monsunzeit in Pakistan dauert gewöhnlich von Juni bis September. Für die Landwirtschaft und die Wasservorräte spielt der Monsun eine wichtige Rolle, doch immer wieder sorgt er auch für verheerende Überschwemmungen.

Vergleichbar mit Flut in 2010

Nach Behördenangaben ist das Ausmaß der diesjährigen Überschwemmungen vergleichbar mit jenen im Jahr 2010. Damals war rund ein Fünftel des Landes überflutet worden. Mehr als 2.000 Menschen kamen ums Leben, etwa 20 Millionen Menschen wurden obdachlos.

Pakistan ist besonders anfällig für Klimaveränderungen. Es steht nach Angaben der deutschen Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch auf Platz acht der Länder, die am stärksten von extremen Wetterereignissen bedroht sind.

CARE-Länderdirektor: Situation verschlechtert sich zunehmend

Adil Sheraz, CARE-Länderdirektor in Pakistan, berichtet: "Die Situation verschlechtert sich zunehmend, da weitere starke Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen. CARE verteilt Hilfsgüter an die Betroffenen, darunter Zelte und Planen, Notlatrinen-Kits und Dinge des täglichen Bedarfs wie Hygieneartikel. Unsere höchste Priorität ist die Unterstützung von Frauen, Kindern und Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Viele Menschen haben alles verloren und brauchen jetzt dringend unsere Hilfe."

ribbon Zusammenfassung
  • Wegen der Gefahr durch Überschwemmungen haben die Behörden in Pakistan die Evakuierung Tausender angeordnet.
  • Laut Katastrophenschutzbehörde sind mehr als 1.100 Menschen ums Leben gekommen, fast 400 davon seien Kinder.
  • Anfangs hätten sich einige Menschen geweigert, ihre Häuser zu verlassen, sagte Bilal Faisi vom Rettungsdienst Rescue 1122 am Samstag.
  • Den pakistanischen Behörden zufolge sind von den diesjährigen Überschwemmungen mehr als 33 Millionen Menschen - und damit jeder siebente Pakistaner - betroffen.