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Osttiroler Recyclingareal: Sanierungskonzept nach Großbrand

08. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Nach dem mehrtägigen Großbrand einer Abfall-Recyclinganlage in Nußdorf-Debant in Osttirol Ende des Vormonats hat das Land Tirol dem Betreiber nun ein Sanierungskonzept vorgeschrieben. So müsse das Areal zügig geräumt, außerdem müsse zur Sicherung der Grundwasserqualität ein Mess- und Überwachungsprogramm erstellt werden. So sollen mittel- bis langfristige Folgen ausgeschlossen werden, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.

Demnach müsse der Betreiber auch bis Ende Juli ein Untersuchungsprogramm für den festen Untergrund ausarbeiten. Darin enthalten seien die Nachsorge auf dem betroffenen Areal, also etwa die Behandlung und Reinigung von Oberflächen, sowie die Untersuchung des Untergrundes auf mögliche Verunreinigungen. Der bereits zugestellte Bescheid sei "unmittelbar umzusetzen", ließ Umweltlandesrat René Zumtobel (SPÖ) wissen.

Betreiber Franz Rossbacher betonte, bereits an dessen Umsetzung zu arbeiten. Nach Räumung des Areals solle ein Übergangsbetrieb starten, sagte der Unternehmer indes der "Tiroler Tageszeitung" (Online-Ausgabe). In zwei Jahren solle dann "eine neue Anlage in den Vollbetrieb gehen". Finanziell gehe er von einem "Totalverlust" durch den Brand aus, sagte Rossbacher.

Während des Brandes hatte sich unter der Bevölkerung teils Sorge aufgrund möglicher Umweltbeeinträchtigungen breit gemacht. Einen Tag nach Ausbruch des Brandes entnommene Proben im Umfeld des mittlerweile gelöschten Großbrands hatten indes zuletzt keine Grenzwertüberschreitungen von Schadstoffen gezeigt. Im Labor war seitens der Analytischen Taskforce München (ATF) demnach auf sogenannte CBRN-Stoffe - chemische, biologische, radiologische oder nukleare Stoffe - getestet worden.

Diese Ergebnisse würden sich auf den Zeitpunkt der Probenentnahme beziehen, hatte es einschränkend geheißen. Indes sei es nicht ausgeschlossen, dass es in einer Akutphase des Brandes mit besonders hoher Brandintensität zu kurzfristigen "negativen Konzentrationen" gekommen sei.

Batterie oder Akku als Auslöser

Für den Großbrand, der am 28. Juni ausgebrochen war und hunderte Einsatzkräfte drei Tage lang in Atem gehalten hatte, sei "mit sehr großer Wahrscheinlichkeit" eine "unsachgemäß entsorgte Batterie bzw. ein Akku" verantwortlich gewesen, hatte das Landeskriminalamt mitgeteilt. Der Brand hatte im Bereich der Lagerfläche für angelieferten Verpackungsmüll seinen Ursprung gehabt. Hinweise auf Fremdverschulden ergaben die bisherigen Ermittlungen hingegen nicht. Die genaue Schadenshöhe bzw. Summe war vorerst unklar.

Der Großbrand hatte im Lienzer Talboden zu einer massiven Rauchentwicklung geführt. Hunderte Feuerwehrleute kämpften gegen das Flammeninferno, fünf Menschen wurden verletzt. Aufgrund der schnellen Ausbreitung des Feuers sowie einer Explosion war ein direkter Löscheinsatz zunächst nicht möglich. Die Einsatzkräfte mussten mit Wasserwerfern vorgehen.

Zusammenfassung
  • Nach dem mehrtägigen Großbrand einer Recyclinganlage in Nußdorf-Debant hat das Land Tirol dem Betreiber ein Sanierungskonzept vorgeschrieben, das eine zügige Räumung sowie ein Mess- und Überwachungsprogramm zum Schutz des Grundwassers vorsieht.