APA/Katharina Schiffl

Opernball - Ballett-Ensemble präsentierte extravagante Roben

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Die Solotänzerinnen des Staatsballetts haben sich vergangene Woche im Wiener Hotel Bristol erstmals in ihren exklusiven Opernball-Roben gezeigt. Der Couture Salon rückt heimische Nachwuchs-Designer in den Fokus und wurde 2014 von der damaligen Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh, die auch diesmal vorbeischaute, ins Leben gerufen. Heuer fiel die Wahl auf Newcomer Florentina Leitner, Jennifer Milleder und Moulham Obid.

Sie kleideten die Solotänzer für den Ball der Bälle ein. Als Special Guest - mit opulenter Goldrobe für die Solotänzerin Aleksandra Liashenko - fungierte der Designer Marcos Valenzuela. Bis zum allerletzten Moment wurde an den Kreationen gearbeitet, die Vorfreude nach der coronabedingten Zwangspause scheint auf allen Seiten immens: Nach zwei Jahren konnte nun das Ensemble des Wiener Staatsopernballetts wieder atemberaubende Roben für den Ball der Bälle von drei Couturiers mit Österreich-Bezug vorstellen. In einer exklusiven Modeschau mit Live-Klavierbegleitung von Konzertpianistin Donka Angatscheva zeigten sich die Tänzerinnen einem exklusiven Publikum.

Die erste Solistin Ioanna Avraam etwa glänzte in einer extravaganten Robe der preisgekrönten Stylistin Jennifer Milleder, Kollegin Ketevan Papava schlüpft wie schon vor ihr etwa Lady Gaga in ein Outfit von Shooting-Star Florentina Leitner. Sie konnte dem Event nicht beiwohnen, weil sie in der französischen Hauptstadt mit Vorbereitungen für die Pariser Fashion Week beschäftigt war. Sie gilt als eines der vielversprechendsten heimischen Talente.

Wenig Farbe, viel Glanz und eine gehörige Portion Punk: Die mutigen Kreationen der aufstrebenden Designer erinnerten an geheimnisvolle viktorianische Prinzessinnen, Südstaaten-Opulenz, futuristische All-Abenteuer und versprühten ein bisschen dunkle Sissi-Romanik. Heuer scheint zum Fasching-Höhepunkt alles möglich: Reifröcke, Streifen, Metallic-Stoffe und jede Menge Pailletten. Von Retro bis futuristisch scheint man 2023 im Trend - fröhliche Farben scheinen allerdings out. Mutige kombinieren mit "Lackleder"-Stiefelstrumpfhosen.

"Das schaut nur aus wie Latex - es ist Baumwolle" erläuterte Moulham Obid im APA-Gespräch. Unter seiner handgenähten Coursage-Kreation aus orangen und schwarzen Paillettenstoffen blitzen schwarz-glänzende Leggings mit Stiefeln hervor. So scheint es. "Das ist alles in einem". Also eine "Lackleder"-Strumpfhosen-Stiefel-Kombination. Ungewöhnlich, wie auch die Geschichte des gebürtigen Syrers. Er zog 2014 nach Wien und absolvierte die Modeschule Hetzendorf. Tradition trifft Moderne: Besonders im Gedächtnis bleibt sein schwarz-weiß-gestreiftes Mieder-Modell mit asymmetrischer Paillettenschulter, das an die Signature-Pieces der kürzlich verstorbene Grande Dame Vivienne Westwood erinnert. "Das höre ich oft - ist aber Zufall", so der Schöpfer auf APA-Nachfrage. Feminine Silhouetten treffen bei ihm auf raffinierte Extravaganz und mutige Kombinationen und einen Hauch von Punk. Im Zentrum seiner Arbeit stehen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, das Motto der aktuellen Kollektion lautet "Pollution". Den Opernball besucht er heuer das erste Mal. "Ich bin sehr aufgeregt!", sagte das junge Talent Jahrgang 1990.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Solotänzerinnen des Staatsballetts haben sich vergangene Woche im Wiener Hotel Bristol erstmals in ihren exklusiven Opernball-Roben gezeigt.
  • Der Couture Salon rückt heimische Nachwuchs-Designer in den Fokus und wurde 2014 von der damaligen Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh, die auch diesmal vorbeischaute, ins Leben gerufen.
  • Von Retro bis futuristisch scheint man 2023 im Trend - fröhliche Farben scheinen allerdings out.

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