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Österreichs Bevölkerung wuchs im Vorjahr nur leicht

26. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Österreichs Geburtenbilanz bleibt negativ. Ein leichtes Bevölkerungswachstum von 0,4 Prozent im Jahr 2024 ergab sich aufgrund internationaler Zuwanderung und führte dazu, dass am 1. Jänner des laufenden Jahres 9.197.213 Menschen in Österreich lebten - rund 20 Prozent davon waren ausländische Staatsangehörige. Die Zahl der Sterbefälle lag 2024 um 11.248 über der Lebendgeborenenzahl, wie aus den endgültigen Ergebnissen der Bevölkerungsstatistik von Statistik Austria hervorgeht.

Demnach waren etwa 50.000 Menschen mehr aus dem Ausland nach Österreich als ins Ausland abgewandert. "Die Geburtenbilanz hingegen fiel bereits das fünfte Jahr in Folge mit einem Minus von rund 11.000 Personen negativ aus und dämpfte das Bevölkerungswachstum", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung am Montag. Positiv war die Geburtenbilanz nur in Wien (plus 2.153), Vorarlberg (277) und Tirol (108).

2023 war die Bevölkerung Österreichs noch um 53.978 Personen bzw. 0,6 Prozent gewachsen. In der Bundeshauptstadt Wien gab es 2024 mit plus 1,1 Prozent das stärkste Bevölkerungswachstum, den geringsten Zuwachs gab es in Kärnten (plus 0,1 Prozent), während es im Burgenland zu einem leichten Bevölkerungsrückgang (minus 0,1 Prozent) kam.

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 77.238 Kinder geboren, um 0,5 Prozent weniger als 2023. Damit erreichte die absolute Zahl der Lebendgeborenen den niedrigsten Wert seit 2009. Die Gesamtfertilitätsrate lag 2024 mit 1,31 Kindern pro Frau etwas unter dem Vorjahreswert von 1,32 und erreichte damit einen neuen Tiefststand. Im Gegensatz dazu verstarben im selben Jahr insgesamt 88.486 Personen, um 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Lebenserwartung bei der Geburt betrug bei Männern 79,8 Jahre und bei Frauen 84,3 Jahre. Gegenüber dem Vorjahr stieg sie bei Männern um 0,4 und bei Frauen um 0,1 Jahre an. Auch 2024 zeigte sich hier ein West-Ost-Gefälle nach Bundesländern, wobei die höhere Lebenserwartung in den westlichen Regionen registriert wurde.

Rund zwei Drittel der Zugewanderten Drittstaatsangehörige

Die Netto-Zuwanderung von Personen ohne österreichische Staatsangehörigkeit (plus 55.767) setzte sich 2024 zu knapp einem Drittel (32 Prozent) aus Staatsangehörigen eines EU- oder EFTA-Staates bzw. Angehörigen des Vereinigten Königreiches und zu gut zwei Dritteln (68 Prozent) aus anderen Drittstaatsangehörigen zusammen. Unter Angehörigen von EU- und EFTA-Staaten hatten Menschen aus Deutschland (plus 7.566), Ungarn (4.359) und Kroatien (1.601) die höchsten Salden. Bei Drittstaatsangehörigen waren es Menschen mit syrischer (10.415), ukrainischer (7.460) und chinesischer (2.301) Nationalität.

Der Wanderungssaldo mit dem Ausland von Menschen ohne österreichische Staatsangehörigkeit ging 2024 zu 55 Prozent auf weibliche und 45 Prozent auf männliche Personen zurück. Vom Alter her konzentrierte sich die Zuwanderung auf Jüngere: Die stärksten Wanderungsgewinne gab es bei nicht-österreichischen Staatsangehörigen im Alter von 15 bis 29 Jahren (30.036).

Anteil ausländischer Staatsangehöriger auf 20 Prozent gestiegen

Am 1. Jänner 2025 lebten insgesamt 1.855.419 Menschen mit nicht-österreichischer Nationalität in Österreich, um 54.553 mehr als am 1. Jänner 2024 (1.800.866 Menschen). Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung stieg somit von 19,7 Prozent zu Jahresbeginn 2024 auf 20,2 Prozent zu Jahresbeginn 2025. Wien hat mit 36,4 Prozent den höchsten Anteil nicht-österreichischer Staatsangehöriger, den niedrigsten Anteil weist das Burgenland mit 11,5 Prozent auf.

Zusammenfassung
  • Österreichs Bevölkerung wuchs 2024 um 0,4 Prozent auf 9.197.213 Menschen, wobei rund 20,2 Prozent ausländische Staatsangehörige sind und Wien mit 36,4 Prozent den höchsten Anteil aufweist.
  • Das Wachstum wurde trotz einer erneut negativen Geburtenbilanz von -11.248 vor allem durch internationale Zuwanderung getragen, wobei Drittstaatsangehörige 68 Prozent der Netto-Zuwanderung ausmachten.
  • Mit 77.238 Geburten wurde der niedrigste Wert seit 2009 erreicht, die Gesamtfertilitätsrate sank auf 1,31 Kinder pro Frau und die Lebenserwartung stieg auf 79,8 Jahre bei Männern bzw. 84,3 Jahre bei Frauen.