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Nordkorea will härter gegen Coronavirus-Ausbreitung vorgehen

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Ranghohe nordkoreanische Vertreter haben zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die Coronavirus-Pandemie aufgerufen. Die Teilnehmer einer von Machthaber Kim Jong-un geleiteten Sitzung der kommunistischen Partei bewilligten eine Resolution, die strengere "nationale Maßnahmen zum Schutz des Lebens und der Sicherheit" der Nordkoreaner vorsieht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

Ranghohe nordkoreanische Vertreter haben zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die Coronavirus-Pandemie aufgerufen. Die Teilnehmer einer von Machthaber Kim Jong-un geleiteten Sitzung der kommunistischen Partei bewilligten eine Resolution, die strengere "nationale Maßnahmen zum Schutz des Lebens und der Sicherheit" der Nordkoreaner vorsieht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

Ob in dem isolierten Land Coronavirus-Fälle registriert wurden, blieb weiter unklar. Bisher betonten Vertreter Nordkoreas sowie Staatsmedien stets, dass es in dem Land keinen einzigen Infektionsfall mit dem neuartigen Coronavirus gebe. In den Berichten vom Sonntag wurde dies nun nicht mehr hervorgehoben.

Die Coronavirus-Pandemie sei eine "Katastrophe, welche die ganze Menschheit bedroht, unabhängig von Grenzen und Kontinenten", schrieb KCNA. Eine solche Entwicklung könne Hindernisse für den nordkoreanischen "Kampf und Fortschritt" mit sich bringen. Pjöngjang erhalte jedoch eine "sehr stabile Anti-Epidemie-Situation" aufrecht, hieß es weiter.

Bei der Sitzung des Politbüros forderten ranghohe Vertreter laut KCNA umfassende Corona-Tests. Die Staatszeitung "Rodong Sinmun" veröffentliche ein Foto von der Sitzung, in der die Mitglieder des Politbüros eng nebeneinander saßen. Keines von ihnen trug eine Atemschutzmaske.

Bereits kurz nach Bekanntwerden der ersten Coronavirus-Infektionsfälle in China hatte Pjöngjang im Jänner seine Grenzen zum Nachbarland geschlossen. Tausende Nordkoreaner und hunderte Ausländer, darunter auch Diplomaten, wurden wochenlang unter Quarantäne gestellt.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis zum 2. April 709 Menschen in Nordkorea auf das neuartige Coronavirus getestet, darunter elf Ausländer. Mehr als 24.800 Menschen seien inzwischen aus der Quarantäne entlassen worden.

Experten halten Nordkorea in der Coronavirus-Pandemie für besonders gefährdet. Das mit zahlreichen Sanktionen belegte Land ist international nahezu vollständig isoliert, das Gesundheitssystem ist schwach.

Nordkorea zählt zu den wenigen Ländern weltweit, das bisher keinen Corona-Infektionsfall gemeldet hat. Eine AFP-Zählung auf der Basis von Behördenangaben vom Sonntag ergab, dass inzwischen mehr als 1,7 Millionen Infektionsfälle in insgesamt 193 Ländern gemeldet wurden. Die Zahl der Todesfälle weltweit stieg auf 108.000.

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  • Ranghohe nordkoreanische Vertreter haben zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die Coronavirus-Pandemie aufgerufen.