Nickel-Abbau bedroht Korallenriffe in Indonesien
"Wir befürchten, dass sich der Nickel-Abbau in Raja Ampat noch jahrzehntelang auswirken wird", warnte der Direktor von Auriga Nusantara, Timer Manurung, am Donnerstag. Im Juni hatte die indonesische Regierung den Nickel-Abbau auf den Inseln und Atollen des Archipels weitgehend gestoppt und vier der fünf Bergbau-Firmen vorläufig die Betriebsgenehmigungen entzogen. Im September durfte das Unternehmen PT Gag Nikel den Betrieb allerdings wieder aufnehmen. Die Regierung bescheinigt ihm, die Umweltschäden "ordnungsgemäß" zu begrenzen.
Nach Angaben der Umweltorganisationen sind jedoch bereits schwere Schäden entstanden, von denen die meisten wohl nicht behoben werden. Von den Organisationen veröffentlichte Aufnahmen zeigen, wie Sedimente von den kahlen Berggipfeln der Inseln ins Meer gespült werden und das türkisgrüne Wasser braun färben.
Die Umweltschützer haben zudem ausgeblichene und beschädigte Korallen dokumentiert, die sich in der Nähe von Bergbau-Standorten oder Anlegestellen und in verschlammten Bereichen befinden. In nur 50 bis 100 Metern Entfernung seien die Korallen dagegen gesund, erklärte Timur. Die Schäden seien also nicht auf den Klimawandel zurückzuführen, der durch steigende Wassertemperaturen in vielen anderen Weltregionen Korallenbleichen ausgelöst hat.
Nickel ist ein begehrter Rohstoff für die Stahlindustrie und die Produktion von Batterien für E-Autos. Indonesien verfügt über die weltgrößten Nickel-Reserven und will den Abbau ausweiten.
Zusammenfassung
- Der Nickel-Abbau im indonesischen Raja Ampat hat laut Umweltorganisationen bereits schwere und vermutlich dauerhafte Schäden an den einzigartigen Korallenriffen verursacht.
- Im Juni entzog die Regierung vier von fünf Bergbau-Firmen die Betriebsgenehmigung, ließ aber im September das Unternehmen PT Gag Nikel mit dem Hinweis auf 'ordnungsgemäße' Begrenzung der Umweltschäden wieder arbeiten.
- Korallenbleichen und -schäden treten vor allem in direkter Nähe zu den Bergbau-Standorten auf, während Korallen in 50 bis 100 Metern Entfernung gesund bleiben.