Neuwirth: "In Wien können wir uns keine neuen Erkrankungen mehr leisten"

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Statistiker Erich Neuwirth mahnt im PULS 24 Interview, dass dringend Maßnahmen nötig seien, um eine Trendumkehr bei den Zahlen zu erreichen.

Seit fünf Wochen gehen die Infektionszahlen stetig nach oben, genau darin liege die Gefahr, meint Statistikprofessor Erich Neuwirth im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Alina Marzi. Denn dadurch, dass die Zahlen nur linear, nicht explosionsartig steigen, sei die Versuchung bei Entscheidungsträgern groß, die Gefahr zu ignorieren. "Man hätte meiner Meinung nach spätestens nach drei Wochen dieses Anstiegs neue Maßnahmen überlegen sollen", so Neuwirth.

Denn die Zahlen sind vor allem auf den Intensivstationen sehr hoch. Obwohl die Zahl der Neuinfektionen aktuell noch niedriger ist als in der zweiten Welle, ist die Belegung in den Spitälern im Osten bereits am Anschlag. "In Wien können wir uns eigentlich keine neuen Erkrankungen mehr leisten", warnt Neuwirth. Diese Einschätzung bestätigen auch mehrere Mediziner.

Die britische Mutation sorgt weiter für eine Zuspitzung auf den Intensivstationen. Und auch die Impfung bringt aktuell noch keine Entlastung. Bisher sei vor allem die Bevölkerungsgruppe 80+ geimpft worden. Diese habe es in der zweiten Welle aber "gar nicht auf die Intensivstation geschafft" und sei vorher verstorben. Die ältere Bevölkerung ist zwar geschützt, aber die Intensivstationen sind dadurch nicht weniger belastet.

Und auch in Vorarlberg, wo aufgrund der niedrigen Zahlen Öffnungen beschlossen wurden, steigen die Infiziertenzahlen bereits wieder merklich an. "Im Lichte dieser Zahlen sollte man auch dort die Lockerungen überdenken", empfiehlt der Statistiker.

ribbon Zusammenfassung
  • Statistiker Erich Neuwirth mahnt im PULS 24 Interview, dass dringend Maßnahmen nötig seien, um eine Trendumkehr bei den Zahlen zu erreichen.
  • Da die Zahlen nur linear und nicht explosionsartig steigen, sei die Versuchung bei Entscheidungsträgern groß, die Gefahr zu ignorieren. "Man hätte meiner Meinung nach spätestens nach drei Wochen diese Anstiegs neue Maßnahmen überlegen sollen", so Neuwirth
  • Obwohl die Zahl der Neuinfektionen aktuell noch niedriger ist als in der zweiten Welle, ist die Belegung in den Spitälern im Osten bereits am Anschlag. "In Wien können wir uns eigentlich keine neuen Erkrankungen mehr leisten", warnt er.
  • Und auch in Vorarlberg, wo aufgrund der niedrigen Zahlen Öffnungen beschlossen wurden, steigen die Infiziertenzahlen bereits wieder merklich an. "Im Lichte dieser Zahlen sollte man auch dort die Lockerungen überdenken", empfiehlt der Statistiker.

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