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Neues Gerät erkennt gefälschtes Viagra in Sekunden

Heute, 08:43 · Lesedauer 2 min

Ein neues tragbares Gerät erkennt gefälschtes Viagra in Sekundenschnelle. Für die Bedienung des von Forschenden der Universität Lausanne entwickelten Apparats ist keine spezielle Ausbildung erforderlich, und das Medikament muss für die Analyse nicht zerstört werden. Das stelle einen bedeutenden Fortschritt für die Sicherheit von Medikamenten, schrieb die Universität in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Trotz zahlreicher Bemühungen ist die Verbreitung von gefälschten Medikamenten nach wie vor ein großes Problem, wie die Forscherinnen und Forscher in einer Studie im Fachblatt "Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis" erklärte, in der sie das neue Gerät vorstellten. Nicht zugelassene Medikamente gegen Erektionsstörungen sind demnach die am häufigsten illegal importierten Arzneimittel in der Schweiz.

Der Apparat hat die Form eines Stifts. Mit dem Stift wird die Oberfläche von Tabletten gescannt. Die Daten werden mit Künstlicher Intelligenz analysiert. So kann das Gerät mit einer Genauigkeit von 100 Prozent feststellen, ob es sich um ein Originalpräparat oder eine Fälschung handelt.

Um die Medikamente zu scannen, nutzt das Gerät Licht im nahen Infrarotbereich. Die Moleküle in der Tablette absorbieren dabei bestimmte Wellenlängen des Lichts, je nachdem, aus welchen chemischen Bestandteilen sie bestehen.

Die Technologie ermöglicht laut den Forschenden nicht nur eine sofortige Identifikation der Tabletten, sondern auch die genaue Quantifizierung des Wirkstoffgehalts. Dies ist besonders wichtig, da gefälschte Medikamente oft nicht die korrekte Dosierung enthalten, was zu Gesundheitsrisiken für die Konsumenten führen kann.

Zusammenfassung
  • Ein neues tragbares Gerät der Universität Lausanne erkennt gefälschtes Viagra in Sekundenschnelle und benötigt dafür keine spezielle Ausbildung.
  • Mit einer Genauigkeit von 100 Prozent analysiert das stiftförmige Gerät die Tablettenoberfläche per Infrarotlicht und Künstlicher Intelligenz, ohne das Medikament zu zerstören.
  • Gefälschte Medikamente gegen Erektionsstörungen sind laut Forschenden die am häufigsten illegal importierten Arzneimittel in der Schweiz, weshalb die sofortige Identifikation und Wirkstoffquantifizierung besonders wichtig ist.