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Neuer Rekordstand bei Hundertjährigen in Japan

Heute, 09:58 · Lesedauer 2 min

Die Zahl der Menschen in Japan, die hundert Jahre alt sind oder noch älter, hat einen neuen Höchststand erreicht. Am 1. September gab es 99.763 Hundertjährige und damit 4.644 mehr als ein Jahr zuvor, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. 88 Prozent der Hundertjährigen sind Frauen. Älteste Japanerin ist die 114 Jahre alte Shigeko Kagawa aus der Region Nara bei Kyoto.

Mit über 80 Jahren habe sie noch als Geburtshelferin und Allgemeinmedizinerin gearbeitet, teilte das Ministerium mit. "Das viele Laufen während der Hausbesuche hat die Beine gestärkt, sie sind die Quelle meiner jetzigen Vitalität", wurde sie vom Ministerium zitiert. Auch ihre Augen sind demnach noch gut, weshalb sie den Tag mit Fernsehgucken, Zeitungslektüre und Kalligrafie verbringt. Der weltweit älteste Mensch ist derzeit die Britin Ethel Caterham, die im August ihren 116. Geburtstag feierte.

Die neuen Zahlen aus Japan unterstreichen das Ausmaß der demographischen Krise in der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die immer älter werdende Bevölkerung führt zu rapide steigenden Gesundheitskosten, gleichzeitig schrumpft die arbeitende Bevölkerung, die in die Sozialsysteme einzahlt. Nach offiziellen Zahlen vom August reduzierte sich die japanische Bevölkerung im Jahr 2024 so stark wie noch nie, um 900.000 Menschen. Der scheidende Regierungschef Shigeru Ishiba bezeichnete die Situation zuletzt als "stille Notlage". Er versprach familienfreundliche Maßnahmen wie flexiblere Arbeitszeiten und kostenlose Kindertagesstätten, um den Trend umzukehren.

Zusammenfassung
  • Die Zahl der Hundertjährigen in Japan erreichte am 1. September mit 99.763 einen neuen Rekord, das sind 4.644 mehr als im Vorjahr und 88 Prozent davon sind Frauen.
  • Die älteste Japanerin ist laut Gesundheitsministerium Shigeko Kagawa aus Nara, die mit 114 Jahren noch immer aktiv ist und ihre Vitalität dem vielen Laufen als Geburtshelferin zuschreibt.
  • Japans demografische Krise verschärft sich weiter: 2024 schrumpfte die Bevölkerung um 900.000 Menschen, was Premierminister Shigeru Ishiba als "stille Notlage" bezeichnete und familienfreundliche Maßnahmen ankündigen ließ.