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Motorschlittenfahrer verärgern Mühlviertler Bauern

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Motorschlittenfahrer, die auch bei wenig Schnee über Felder und Wiesen brettern, sorgen bei den Bauern im Mühlviertel immer wieder für Ärger und für Schäden auf den Flächen. Des Problems mit Anzeigen und Strafen Herr zu werden, ist manchmal schwierig. Beim Bauernbund will man lieber auf Bewusstseinsbildung setzen und die Motorsportler für das Problem sensibilisieren. So gebe es auch Beispiele, wo man Vereinbarungen getroffen habe, mit denen beide Seiten gut leben können.

Den Motorschlittentrend gebe es seit etwa fünf Jahren, die Vorfälle würden sich zunehmend häufen, beklagte der Bauernbund in einer Aussendung am Mittwoch. Betroffen sei meist das Mühlviertel. Auch diesen Winter habe es bereits im Dezember nach den ersten Schneefällen einzelne Meldungen gegeben, seit Ende Jänner aufgrund der guten Schneelage gehäuft. "Die Schäden auch auf unseren Feldern sind enorm, besonders, wenn nicht viel Schnee liegt. Die Motorschlitten reißen mit ihren Antriebsketten die junge Saat aus den Feldern heraus", beklagen die Milchviehbauern Klaus und Florian Enzenhofer, stellvertretender oö. Bauernbund-Obmann und Ortsbauernobmann in Vorderweißenbach. Vor allem die Wintersaaten leiden, auch Wildtiere würden durch den Lärm unter Stress gesetzt.

Rechtlich gesehen sei das Befahren der Felder eine Verwaltungsübertretung, die mit bis zu 1.000 Euro Strafe geahndet wird, hieß es beim Bauernbund. Zudem könne man wegen Besitzstörung und auf Schadenersatz klagen. Dennoch: Anzeigen richten sich meist gegen unbekannt und werden deshalb oft gar nicht erstattet. Da Motorschlitten keine Nummerntafeln haben und die Fahrer meist Helme tragen, sei es schwierig, sie zu identifizieren. Den Bauern wäre es wichtiger, präventiv Aufklärung zu betreiben als im Nachhinein und mit fraglichen Erfolgsaussichten die Verursacher rechtlich zu verfolgen.

Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner verweist etwa auf ein Positiv-Beispiel in Kollerschlag: Dort gebe es einen Motorsport-Club. "Die Verantwortlichen haben mit den jeweiligen Grundeigentümern Vereinbarungen getroffen, welche Grundstücke und Wege befahren werden dürfen. In Kollerschlag funktioniert das Zusammenleben gut, Konflikte sind selten geworden", so Wallner, der an die Motorschlittenfahrer appelliert, das Gespräch mit den Bäuerinnen und Bauern zu suchen, Vereine zu gründen und Vereinbarungen zu treffen.

ribbon Zusammenfassung
  • Motorschlittenfahrer, die auch bei wenig Schnee über Felder und Wiesen brettern, sorgen bei den Bauern im Mühlviertel immer wieder für Ärger und für Schäden auf den Flächen.
  • Des Problems mit Anzeigen und Strafen Herr zu werden, ist manchmal schwierig.
  • Beim Bauernbund will man lieber auf Bewusstseinsbildung setzen und die Motorsportler für das Problem sensibilisieren.
  • Betroffen sei meist das Mühlviertel.

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