Morddrohungen: Oberösterreichische Ärztin schließt Ordination

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Die oberösterreichische Allgemeinärztin Lisa-Maria Kellermayr, die aufgrund von Morddrohungen an die Öffentlichkeit ging, muss nun ihre Ordination dauerhaft schließen.

Wegen Morddrohungen via Internet hatte Lisa-Maria Kellermayr, Allgemeinmedizinerin in Oberösterreich, ihre Ordination vorübergehend geschlossen. Nun meldete die Allgemeinärztin auf Twitter, sie würde ihre Ordination dauerhaft schließen müssen. Kellermayr habe "die Reißleine zu spät gezogen" und könne "keine Perspektive bieten, ob oder wann es für uns möglich sein wird unter normalen Umständen zu arbeiten". Die Arbeitsbedingungen der letzten drei Monate seien niemandem zuzumuten. Außerdem bedankte sich die Ärztin für den Zuspruch und das Mitgefühl der Öffentlichkeit. 

Drohungen seit sieben Monaten

Wie die Ärztin auf ihrer Homepage mitteilte, sei sie seit mehr als sieben Monaten in unregelmäßigen Abständen Repressalien "aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene" ausgesetzt. Die Täter schilderten die Tötung des gesamten Ordinationsteams. Die Allgemeinärztin habe bereits 100.000 Euro für Schutzmaßnahmen ausgegeben. Im Gespräch mit PULS 24 erklärte sie: "Niemand hat mir geholfen". Um ihr Team und Patienten zu schützen, schloss die Ärztin vorübergehend ihre Ordination - nun gibt sie bekannt, sie werde die Ordination nicht mehr aufmachen können.

Ermittlungsverfahren gegen Verdächtigen eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Wels hatte im Juni das Ermittlungsverfahren gegen einen Verdächtigen eingestellt. Allerdings könnten laut Medienberichten Erkenntnisse einer deutsche Hacker-Aktivistin neue Ermittlungsansätze liefern. Sie will nach eigenen Angaben einen Mann ausfindig gemacht haben, der die Droh-E-Mails verfasst haben soll.

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  • Die oberösterreichische Allgemeinärztin Lisa-Maria Kellermayr, die aufgrund von Morddrohungen an die Öffentlichkeit ging, muss nun ihre Ordination dauerhaft schließen.

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