Mindestens sechs Tote bei Tornado im Süden Brasiliens
Der Wirbelsturm traf am Freitag (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde den Bundesstaat und richtete besonders in der Kleinstadt Rio Bonito do Iguaçu schwere Schäden an. Rund 90 Prozent der Gebäude dort wurden nach Angaben des Gouverneurs Ratinho Júnior zerstört. In der Stadt mit etwa 14.000 Einwohnern wurde der Katastrophenzustand ausgerufen. Zehntausende Haushalte im Bundesstaat waren vorübergehend ohne Strom.
Drohnenaufnahmen zeigten ganze Stadtteile in Trümmern. "Der Tornado dauerte 30, 40 Sekunden und zerstörte alles. Ich habe zwei Autos, eines davon wurde zehn Meter weit weggeschleudert. Es sah aus, als hätte man eine Atombombe gezündet", schilderte ein Anwohner die Szenen im Sender TV Globo.
Nach Angaben des Zivilschutzes wurde ein Feldhospital errichtet, um die hohe Zahl an Verletzten zu versorgen. Noch immer werden Menschen unter den Trümmern vermutet. Auch Hubschrauber und Einsatzkräfte aus anderen Regionen seien in das Katastrophengebiet geschickt worden, teilte die Feuerwehr mit.
"Ich möchte mein tiefes Mitgefühl allen Familien ausdrücken, die ihre Angehörigen verloren haben", schrieb Präsident Luiz Inácio Lula da Silva auf der Plattform X und sagte schnelle Hilfen zu. Der Gouverneur ordnete eine dreitägige Trauerzeit an.
Seltenes Phänomen in Südbrasilien
Tornados dieser Stärke sind in Brasilien selten, treten aber gelegentlich im Süden des Landes auf. Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes Inmet begünstigen die Kollision warmer, feuchter Luftmassen aus dem Norden mit kalter Luft aus südlichen Regionen sowie starke Höhenwinde die Bildung solcher Wirbelstürme.
Zusammenfassung
- Ein Tornado mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h hat im Bundesstaat Paraná mindestens sechs Menschen getötet, rund 750 verletzt und über 1.000 obdachlos gemacht.
- In der Kleinstadt Rio Bonito do Iguaçu wurden laut Gouverneur rund 90 Prozent der Gebäude zerstört und der Katastrophenzustand ausgerufen, während zehntausende Haushalte im Bundesstaat zeitweise ohne Strom waren.
- Präsident Lula da Silva sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus und sicherte schnelle Hilfen zu, der Gouverneur verhängte eine dreitägige Trauerzeit.
