Mikroplastik reitet noch leichter im Wind als vermutet
Mikroplastik-Partikel werden laut Ravis Modellberechnungen schon bei geringeren Windgeschwindigkeiten als Sand und Staub in die Luft geweht, weil sie deutlich weniger wiegen, sagte der Forscher von der Temple University in Philadelphia (USA). Außerdem sind sie wasserabweisend und haften dadurch bei Nässe nicht am Boden oder klumpen zusammen, wie etwa Sandkörner. Während bei einem Feld-Versuch nur die stärksten 23 Prozent der Windstöße herkömmliche Bodenpartikel in die Luft heben konnten, stieg Mikroplastik bei der Mehrzahl der Luftbewegungen, nämlich bei 84 Prozent, vom Boden auf.
Die Verteilung von Mikroplastik ist ein großflächiges Problem und unterscheidet nicht zwischen arm und reich, erklärte der Forscher. Weil sie so leicht verfrachtet werden, seien die winzigen Kunststoffteilchen laut einer Untersuchung in der US-Metropole Los Angeles in den Nobelvierteln ebenso zahlreich zu finden, wie etwa in bescheidenen Wohngebieten unmittelbar neben einer Kläranlage, wo Klärschlamm mit viel Mikroplastik aus der Wasseraufbereitung gelagert wird. Die Pressekonferenz fand im Rahmen der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) statt.
(S E R V I C E - https://www.egu25.eu)
Zusammenfassung
- Mikroplastik wird stärker in Siedlungsgebieten und auf landwirtschaftlichen Flächen verbreitet, als bisher angenommen, da es schon bei geringeren Windgeschwindigkeiten als Sand und Staub in die Luft geweht wird.
- Laut Modellberechnungen des Umweltwissenschaftlers Sujith Ravi steigt Mikroplastik bei 84 Prozent der Luftbewegungen vom Boden auf, während nur die stärksten 23 Prozent der Windstöße herkömmliche Bodenpartikel heben.
- In Los Angeles zeigt eine Untersuchung, dass Mikroplastik in Nobelvierteln ebenso häufig vorkommt wie in bescheideneren Wohngebieten, was auf eine großflächige Verteilung unabhängig von sozialen Schichten hinweist.