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Wendler klagt Chirurgen, der ihm gefälschte Masken-Befreiung vorwirft

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Schlagersänger Michael Wendler ("Egal") prozessiert gegen einen Schönheitschirurgen. Der Sänger will dem Mediziner verbieten lassen, dass er ihm eine Fälschung des Attests zur Befreiung von der Maskenpflicht unterstellt. Es geht um 145.000 Euro.

Der Schönheitschirurg hatte angedeutet, dass das für Wendler ausgestellte Attest, das von dem plastischen Chirurgen stammen soll, gefälscht sein könnte: "Der Briefkopf und die Unterschrift stimmen, aber der Mittelteil ist nicht unsere Schriftform. Ich denke, das ist rein kopiert worden. Es ist leicht, so etwas zu fälschen", hatte der Arzt laut "Bild"-Zeitung gesagt.

Vor Gericht werden wohl nur die Anwälte der beiden Streitparteien in Stellung gehen, das persönliche Erscheinen Wendlers ist nicht angeordnet. Richterin Jutta von Gregory hat aber bestimmt, dass die Atteste in Originalform vorzulegen seien.

Nasen-OP als Grund für Attest, auch Laura hat eines

Denn es gibt noch ein Attest für Wendler, das ihn - wohl wegen einer Nasen-Operation - von den Nasenabstrich-Tests auf das Coronavirus befreit, außerdem mindestens eines für seine Frau Laura Müller.

Anwalt will Fingerabdrücke untersuchen lassen

Er habe eidesstattliche Versicherungen Wendlers und seiner Frau, sagte Rechtsanwalt Markus Haintz der dpa. Darin sei detailliert beschrieben, wie der Chirurg sie ausgestellt und unterschrieben habe. "Für mich ist die Sache relativ klar", sagte Haintz und regte an, die Atteste im Zweifel auf Fingerabdrücke untersuchen zu lassen. Der Anwalt des Chirurgen, Marcel Leeser, "will vor dem Prozesstermin kein Statement abgeben", wie er auf Anfrage sagte.

Der in den USA lebende Wendler hatte im Oktober 2020 einen Eklat ausgelöst, weil er der Bundesregierung "grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung" in der Corona-Krise vorwarf. Zudem beschuldigte er Fernsehsender - darunter seinen damaligen Haussender RTL - "gleichgeschaltet" zu sein. RTL hatte sich sofort distanziert und nannte Wendler einen Verschwörungstheoretiker.

ribbon Zusammenfassung
  • Schlagersänger Michael Wendler ("Egal") prozessiert gegen einen Schönheitschirurgen.
  • Der Sänger will dem Mediziner verbieten lassen, dass er ihm eine Fälschung des Attests zur Befreiung von der Maskenpflicht unterstellt. Es geht um 145.000 Euro.
  • "Der Briefkopf und die Unterschrift stimmen, aber der Mittelteil ist nicht unsere Schriftform. Ich denke, das ist rein kopiert worden. Es ist leicht, so etwas zu fälschen", hatte der Arzt laut "Bild"-Zeitung gesagt.
  • Es gibt noch ein Attest für Wendler, das ihn - wohl wegen einer Nasen-Operation - von den Nasenabstrich-Tests auf das Coronavirus befreit, außerdem mindestens eines für seine Frau Laura Müller.
  • "Für mich ist die Sache relativ klar", sagte Wendler Anwalt und regte an, die Atteste im Zweifel auf Fingerabdrücke untersuchen zu lassen.

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