Blick auf den ICE in dem ein Mann in Niederbayern mehrere Passagiere angegriffen hat.APA/APA/dpa/Ute Wessels

Vier Verletzte

Angriff in ICE in Bayern: Verdächtiger bei Wien gemeldet

03. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Ein Mann verletzte in einem ICE in Niederbayern mehrere Passagiere - wohl mit einem Hammer. Reisende überwältigten den Mann - er wurde festgenommen. Der Verdächtige soll in der Nähe von Wien gemeldet sein.

Der Mann soll vier Passagiere mit einer Axt und einem Hammer verletzt haben. 

Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen, nachdem ihn Mitreisende überwältigten. Laut Polizei handelt es sich bei dem Angreifer um einen 20 Jahre alten syrischen Staatsbürger.

Auch drei der vier Verletzten sollen Syrer:innen sein. Bei den Verletzten handle es sich um Männer im Alter 15, 24 und 51 Jahren. Bei dem vierten Opfer, einem 38 Jahre alten Fahrgast, sei die Nationalität zunächst noch nicht bekannt gewesen.

Verdächtiger bei Wien gemeldet

Wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Abend bekanntgab, ist der Verdächtige in der Region um Wien gemeldet. Die bayerischen und die österreichischen Ermittlungsbehörden würden bei den Ermittlungen kooperieren. 

In Bayern sei der Mann bisher nicht polizeibekannt gewesen, in anderen Bundesländern müsse dies noch überprüft werden. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund gebe es bisher nicht, sagte der Minister. Von österreichischen Behörden gab es zunächst keine Stellungnahme.

Hintergründe unbekannt

Der Zug war den Angaben zufolge mit ungefähr 500 Fahrgästen vom Hamburg-Altona in Richtung Wien unterwegs. Der Angriff wurde zwischen Regensburg und Plattling gestartet. In Straßkirchen wurde der Mann festgenommen.

Der 20-Jährige habe zuvor wohl in einem Abteil im Zug mehrere Passagiere mit gefährlichen Gegenständen angegriffen und verletzt, sagte ein Polizeisprecher. Fahrgäste in der Nähe hätten ihn nach ersten Erkenntnissen überwältigen können, bevor die Polizei ihn festnahm.

Die Hintergründe der Tat würden aktuell ermittelt, gab die Deutsche Bahn (DB) an. 

Der Täter "dürfte etwas schwerer verletzt sein", sagte ein Polizeisprecher. Er befinde sich in Gewahrsam der Polizei und werde ärztlich behandelt. In Lebensgefahr sei nach derzeitigem Stand niemand. 

Bahnstrecke gesperrt

Die Bahnstrecke war zunächst gesperrt. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot am Ort des Geschehens. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle in Straubing sprach von etwa 150 Kräften, die im Einsatz seien - das sei aber nur eine grob überschlagene Zahl. Die Verletzten würden in Krankenhäuser gebracht.

Zusammenfassung
  • Ein 20-jähriger syrischer Staatsbürger verletzte in einem ICE in Niederbayern vier Passagiere mit einer Axt und einem Hammer, drei davon sind ebenfalls syrischer Herkunft und die Nationalität des vierten Opfers ist noch unklar.
  • Mitreisende überwältigten den Angreifer, der in der Nähe von Wien gemeldet ist, bevor er von der Polizei festgenommen und medizinisch behandelt wurde.
  • Wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Abend bekanntgab, ist der Verdächtige in der Region um Wien gemeldet.
  • Die Bahnstrecke zwischen Regensburg und Plattling wurde nach dem Angriff gesperrt, etwa 150 Einsatzkräfte waren im Einsatz, und nach aktuellem Stand besteht für keine der verletzten Personen Lebensgefahr.