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Mehr Dämmerungseinbrüche aber noch weniger als Vor-Corona

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Herbst und Winter sind Hochsaisonen für Einbruchsdiebstähle, insbesondere im Schutz der frühen Dämmerung steigen Täter in fremde Wohnungen und Häuser ein. Zwischen 1. November 2022 und 31. Jänner 2023 kam es in Österreich zu 992 Dämmerungseinbrüchen (davon 330 Versuche), informierte das Bundeskriminalamt am Donnerstag. Das ist eine Verdreifachung gegenüber dem Lockdown-Jahr davor mit 330 Fällen, die Zahl der Delikte liegt aber noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau.

Im Vergleichszeitraum 2021/2022 gab es in Österreich noch einen allgemeinen Lockdown, der damals von 22. November bis 12. Dezember 2021 in Kraft war und für Ungeimpfte erst am 31. Jänner 2022 endete. Aufgrund dieser Covid-Beschränkungen gab es auch deutlich weniger Dämmerungseinbrüche. Auch in der Saison davor - zwischen 1. November 2020 und 31. Jänner 2021 - gab es strenge Covid-Maßnahmen mit Lockdown light, Lockdown und Ausgangssperre. Das schlug sich noch deutlicher auf die Zahl der Dämmerungseinbrüche nieder - lediglich 229 Fälle wurden in dieser Zeit der restriktiven Beschränkungen zur Anzeige gebracht.

Die Dämmerungs-Saison 2022/2023 war somit wieder die erste ohne Covid-Maßnahmen, die Zahl der Einbrüche stieg auf 992 Fälle. Im Vergleich: Im letzten Vor-Corona-Zeitraum - also zwischen 1. November 2019 und 31. Jänner 2023 - gab es 1.119 Einbrüche. Ein Vergleich mit dem Jahr vor der Pandemie zeigt somit einen Rückgang der Delikte um 11,3 Prozent, informierte das Bundeskriminalamt.

Doch Einbrüche werden das ganze Jahr über verübt. In der warmen Jahreszeit nutzen Kriminelle die Vormittagsstunden zwischen 10.00 und 13.00 Uhr, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner meist außer Haus sind, für Einbrüche in Wohnräumlichkeiten. Zu den Tatorten zählen Wohnungen und Wohnhäuser, die für die Täter die "günstige Gelegenheit" bieten. Gekippte Fenster, ungesicherte Eingangstüren oder offensichtliche Abwesenheit der Eigentümerinnen und Eigentümer wirken einladend, warnt das Bundeskriminalamt. Das Eindringen in schlecht gesicherte Objekte dauert wenige Sekunden.

Die Experten empfehlen deshalb umfassende Präventionsmaßnahmen. Mechanischer Widerstand in Form von einbruchshemmenden Türen und Fenstern sei entscheidend, weil diese für Täter einen unverhältnismäßigen Zeitaufwand bedeuten. Zeichen der Abwesenheit wie gefüllte Briefkästen oder sich stapelndes Werbematerial sollten unbedingt vermieden werden, Fenster, Terrassen- und Balkontüren auch bei nur kurzer Abwesenheit immer geschlossen und niemals gekippt gelassen werden. Verwenden Sie bei Abwesenheit in den Abendstunden Zeitschaltuhren, die Lampen oder Radiogeräte aktivieren, so die Tipps der Experten. Auch ein TV-Simulator kann den Eindruck erwecken, dass jemand zu Hause ist. Eine Alarmanlage kann die Sicherheit erhöhen, ebenso gute Nachbarschaft und Aufmerksamkeit.

Die Kriminalprävention bietet kostenlose Beratungen zu dem Thema an und ist österreichweit unter der Telefonnummer 059 133 oder über jede Polizeidienststelle erreichbar. Wer verdächtige Wahrnehmungen macht oder Einbrüche sowie Versuche beobachtet, soll bitte sofort die Polizei via Notrufnummer 133 verständigen.

ribbon Zusammenfassung
  • Herbst und Winter sind Hochsaisonen für Einbruchsdiebstähle, insbesondere im Schutz der frühen Dämmerung steigen Täter in fremde Wohnungen und Häuser ein.
  • Zwischen 1. November 2022 und 31. Jänner 2023 kam es in Österreich zu 992 Dämmerungseinbrüchen, informierte das Bundeskriminalamt am Donnerstag.
  • Das ist eine Verdreifachung gegenüber dem Lockdown-Jahr davor mit 330 Fällen, die Zahl der Delikte liegt aber noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau.

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