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Mehr als 600 Tote nach Fluten in Indonesien

02. Dez. 2025 · Lesedauer 2 min

Auf der indonesischen Insel Sumatra steigt die Zahl der Opfer nach der schweren Flutkatastrophe weiter. Nach Angaben des Katastrophenschutzes vom Dienstag sind mittlerweile mehr als 600 Todesopfer infolge der Überschwemmungen und Erdrutsche gemeldet worden. Mehr als 460 Menschen werden noch vermisst, rund 2.600 wurden verletzt. Besonders schlimm betroffen sind die Provinzen Aceh, Nordsumatra und Westsumatra, wo Hunderttausende Menschen obdachlos wurden.

Verheerende Regenfälle haben zuletzt in mehreren Ländern Südasiens und Südostasiens zu Flutkatastrophen geführt. Laut Informationen der UNO-Wetterorganisation WMO in Genf sind nach den Unwettern insgesamt mindestens 1.958 Tote und Vermisste in Indonesien, Vietnam, den Philippinen, Sri Lanka und Thailand zu beklagen. In Vietnam stünden weitere starke Niederschläge bevor, hieß es von der WMO.

Auf Sumatra suchten allein im Regierungsbezirk Tapanuli Utara mehr als 15.000 Menschen Zuflucht in provisorischen Notunterkünften. "Unsere Priorität ist es, Zufahrtswege freizumachen, die Vermissten zu finden und sicherzustellen, dass die Vertriebenen Nahrung, sauberes Wasser und Unterkünfte erhalten", sagte Abdul Muhari, Sprecher der Katastrophenschutzbehörde. Er warnte, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte.

Vorausgegangen waren tagelange sintflutartige Regenfälle, die Flüsse über die Ufer treten ließen und Schlammlawinen und Sturzfluten auslösten. Noch immer sind einige Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten, eingestürzte Brücken, zerstörte Straßen und beschädigte Strommasten versperren Helfern den Weg. "Wir sprechen von Menschen, die buchstäblich auf Inseln aus Schlamm und Trümmern leben", sagte Franziska Jörns, humanitäre Koordinatorin der Hilfsorganisation CARE Deutschland. Die Herausforderungen seien enorm und internationale Solidarität extrem wichtig.

Das Land hat unterdessen den Behörden zufolge einen seiner größten Katastrophenhilfseinsätze der vergangenen Jahre gestartet. Hilfskonvois konnten nach dem Abtragen von Geröll und Erdmassen mittlerweile zu einigen Dörfern vordringen, die tagelang ohne Versorgung waren. Anderswo sind Hubschrauber weiterhin die einzige Möglichkeit, Lebensmittel, Treibstoff, Generatoren und Satellitenkommunikationsgeräte zu liefern.

Klimawandel verstärkt Naturkatastrophen

Die 17.000 Inseln Indonesiens werden immer wieder von schweren Naturkatastrophen getroffen - auch extreme Monsunregen sind keine Seltenheit. Wissenschafter warnen, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität solcher Wetterereignisse weiter erhöhen dürfte.

Sumatra ist die sechstgrößte Insel der Erde und fast so groß wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen. Sie liegt ganz im Westen des südostasiatischen Inselstaates auf dem Äquator. Südöstlich von Sumatra liegt die indonesische Hauptinsel Java mit der Hauptstadt Jakarta.

Zusammenfassung
  • Nach schweren Überschwemmungen und Erdrutschen auf der indonesischen Insel Sumatra sind laut Katastrophenschutz mittlerweile mehr als 600 Menschen ums Leben gekommen, über 460 werden noch vermisst und rund 2.600 wurden verletzt.
  • Hunderttausende Menschen wurden in den am stärksten betroffenen Provinzen Aceh, Nordsumatra und Westsumatra obdachlos, während im Regierungsbezirk Tapanuli Utara mehr als 15.000 Menschen Zuflucht in Notunterkünften suchen.