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Massentests im Tiroler Bezirk Schwaz gestartet

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In Tirol sind die bereits angekündigten verschärften Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Südafrika-Variante des Coronavirus gestartet. Diese betreffen vor allem den Bezirk Schwaz, wo die flächendeckenden Antigentests bzw. "Massentests" bereits angelaufen sind, wie das Land am Freitag mitteilte. Indes lagen im Bundesland nach wie vor 75 Fälle der südafrikanischen Mutation vor. Die Zahl der aktiven "Südafrika-Fälle" ist unterdessen von fünf auf eine Person gesunken.

Hinsichtlich der britischen Mutation wurden bisher 21 Fälle bestätigt. Auch hier gab es nur mehr eine aktiv positive Person. Das "erweiterte Testangebot" in Schwaz steht für die kommenden zehn Tage zur Verfügung. Zudem fährt Tirol ab sofort - wie ebenfalls bereits angekündigt - ein "vertiefendes und ganzheitliches Contact Tracing", einen verstärkten Schutz der Alters- und Pflegeheime sowie eine landesweite Erweiterung der Testkapazitäten auf 50.000 Testungen pro Tag gegen die Südafrika-Mutante auf.

"Das Land Tirol kann bereits jetzt auf eine sehr gute Datenlage zurückgreifen. Wir suchen aktiv nach Mutationen und haben sie in der Vergangenheit auch bereits gefunden. Jetzt geht es darum, dass wir Vorsorge treffen und mögliche Mutationen schnellstmöglich eindämmen", gab der Leiter des Corona-Einsatzstabes, Elmar Rizzoli, die Marschrichtung vor. Die Mutante sei bisher vor allem im Bezirk Schwaz und Umgebung aufgetreten - deshalb gehe es nun darum, sich einen detaillierten Überblick über das Infektionsgeschehen zu verschaffen. Je mehr Menschen sich an den Tests beteiligen, umso genauer könne man die aktuelle Situation beurteilen.

Jeder positive Antigen-Test werde mittels PCR-Test überprüft. Positive PCR-Ergebnisse würden umgehend einer Voranalyse unterzogen. "Einzigartig in Tirol ist zudem auch, dass jeder positive PCR-Test bereits einer Voranalyse auf Auffälligkeiten unterzogen wird: Ein in Tirol tätiges Labor, mit welchem das Land Tirol seit längerem zusammenarbeitet, kann bereits in einer solchen Analyse einen Verdacht auf die britische und südafrikanische Mutation feststellen", so Rizzoli. Bereits bei einem Verdacht werde die Gesundheitsbehörde informiert, damit weitere Abklärungen stattfinden können. "Auf Basis des intensiven Contact Tracings werden Kontaktpersonen eines Mutations-Verdachtsfalles priorisiert behandelt. Eine endgültige Mutationsbestätigung erfolgt weiterhin vonseiten der Stellen in Wien wie AGES oder Akademie der Wissenschaft", informierte der Einsatzstab-Leiter. Die verdächtigen Proben würden vorrangig behandelt und "beschleunigt sequenziert". "Mit weiteren Ergebnissen ist in den nächsten Tagen zu rechnen", kündigte Rizzoli an.

Auch bei dem verstärkten Contact-Tracing werde bereits bei einem Verdacht sofort die Gesundheitsbehörde informiert, die weitere Abklärungen vornimmt - noch bevor sich der Verdacht bestätige. Im Bezirk Schwaz werden beispielsweise K1-Personen, die abgesondert werden, nicht nur einmal, sondern mehrmals getestet. Zudem werden Kontaktpersonen der Kategorie 2 mit einem PCR-Test getestet. Auch in den Alters- und Pflegeheimen greifen intensivierte Maßnahmen. Dort sind die Angehörigen etwa angehalten, die Besuche auf ein Minimum zu reduzieren.

Und das Bundesland fährt die Testkapazitäten insgesamt massiv hoch. Corona-Antigentests werden bereits jetzt an 18 Teststandorten sowie bei über 550 teilnehmenden niedergelassenen Ärzten durchgeführt. Die Kapazitäten würden laufend analysiert und angepasst und nun auf 50.000 Testungen pro Tag erweitert, bekräftigte das Land seine Pläne. Die Testergebnisse würden hier innerhalb kurzer Zeit vorliegen.

ribbon Zusammenfassung
  • In Tirol sind die bereits angekündigten verschärften Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Südafrika-Variante des Coronavirus gestartet.
  • Diese betreffen vor allem den Bezirk Schwaz, wo die flächendeckenden Antigentests bzw. "Massentests" bereits angelaufen sind, wie das Land am Freitag mitteilte.
  • Indes lagen im Bundesland nach wie vor 75 Fälle der südafrikanischen Mutation vor.
  • Hinsichtlich der britischen Mutation wurden bisher 21 Fälle bestätigt.