BBOÖ, Abdruck bei Nennung honorarfrei

Massensperre: Fast eine Million e-cards ab Jänner ungültig

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Ab Jänner 2024 werden knapp eine Million e-cards gesperrt, darunter auch solche, deren Besitzer:innen eigentlich einen gültigen Versicherungsanspruch haben. Wer davon jetzt betroffen ist.

Wer innerhalb der vergangenen zwölf Monate keine Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung in Anspruch genommen hat und kein Foto auf der e-card hat, besitzt womöglich bald schon keine gültige e-card mehr.

Laut einer Anfragebeantwortung von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sind es 973.520 e-cards, die ab Jänner 2024 nicht mehr gültig sind.

Karten ohne Fotos ungültig

Unter ihnen befinden sich aber auch 106.814 Versicherte, die eigentlich einen gültigen Versicherungsanspruch besitzen. Auf ihren Karten fehlt jedoch ein Foto, daher würden sie ebenfalls ab Mitte Jänner 2024 gesperrt werden. Bis Ende des Jahres könne noch ein Lichtbild nachgereicht werden, heißt es vom Gesundheitsminister. 

e-cards ohne Fotos sind nur unter bestimmten Ausnahmereglungen erlaubt, sie betreffen Personen unter 14 und ab Vollendung des 70. Lebensjahres sowie Menschen ab Pflegestufe 4. 

Keine Benachrichtigung der Betroffenen

Die Kartensperre kam aufgrund einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Gesundheitssprechers Gerhard Kaniak auf. Er zeigte sich besorgt, dass die betroffenen Versicherten nicht postalisch darüber informiert würden, dass ihre e-card bald nicht mehr gültig sei. "Eine rechtzeitige Benachrichtigung hätte den Betroffenen die Möglichkeit gegeben, notwendige Schritte zu setzen", teilte Kaniak in einer Aussendung mit.

Der FPÖ-Gesundheitssprecher kritisierte zudem, dass Patient:innen erst in der Apotheke feststellen würden, dass sie aufgrund der Kartensperre nicht auf ihre digitalen Verordnungen zugreifen könnten.

Rezepte auch ohne e-card verfügbar 

Rauch erklärte unterdes, dass Versicherte in Arztordinationen, beim Kontakt mit einer Versicherung oder direkt bei der e-card-Serviceline informiert werden würden. Ein elektronisches Rezept sei auch ohne eine gültige e-card verfügbar: Es könne etwa von den ausstellenden Ärzt:innen ausgedruckt oder mit einer App der Krankenversicherung bzw. einer 12-stelligen e-Rezept-ID eingelöst werden.

Sollte keine der Möglichkeiten machbar sein, dürften Apotheker:innen lebenswichtige Medikamente im Notfall weiterhin ohne Rezept herausgeben, so Rauch.

ribbon Zusammenfassung
  • Ab Jänner 2024 werden knapp eine Million e-cards gesperrt.
  • Unter ihnen befinden sich aber auch 106.814 Versicherte, die eigentlich einen gültigen Versicherungsanspruch besitzen.
  • Auf ihren Karten fehlt jedoch ein Foto, daher würden sie ebenfalls ab Mitte Jänner 2024 gesperrt werden. 
  • Rezepte seien auch ohne eine gültige e-card verfügbar, so Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
  • Sie könnten etwa von den ausstellenden Ärzt:innen ausgedruckt oder mit einer App der Krankenversicherung bzw. einer e-Rezept-ID eingelöst werden