APA/APA (AFP)/JON BOND

London plant Quarantänepflicht für Einreisende

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Großbritannien plant laut Medienberichten die Einführung einer zweiwöchigen Quarantänepflicht für Einreisende aus dem Ausland. Von der Maßnahme ausgenommen werden sollen lediglich Menschen, die aus dem Nachbarland Irland ins Vereinigte Königreich kommen, wie die Zeitung "The Times" am Samstag berichtete. Laut dem Sender BBC soll die Quarantänepflicht Ende Mai in Kraft treten.

Großbritannien plant laut Medienberichten die Einführung einer zweiwöchigen Quarantänepflicht für Einreisende aus dem Ausland. Von der Maßnahme ausgenommen werden sollen lediglich Menschen, die aus dem Nachbarland Irland ins Vereinigte Königreich kommen, wie die Zeitung "The Times" am Samstag berichtete. Laut dem Sender BBC soll die Quarantänepflicht Ende Mai in Kraft treten.

Dem "Times"-Bericht zufolge will Premierminister Boris Johnson die Quarantänepflicht bei der Vorstellung eines Fahrplans für Lockerungen von den Corona-Einschränkungen am Sonntag offiziell ankündigen. Durchgesetzt werden soll die Quarantänepflicht demnach durch stichprobenartige Überprüfungen. Zudem drohen Geldstrafen von bis zu 1.000 Pfund (1.100 Euro) sowie die Abschiebung.

Großbritannien ist das am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Mehr als 31.000 Menschen starben bereits an der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Weltweit verzeichnen nur die USA mehr Corona-Tote.

In Russland steigt die Zahl der Coronavirus-Infektionen weiter rasant. Innerhalb von 24 Stunden wurden erneut mehr als 10.000 neue Ansteckungen gemeldet, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Damit sind nun 198.676 Fälle bestätigt - die fünfthöchste Zahl weltweit - hinter den USA, Spanien, Italien und Großbritannien. Die offizielle Zahl der Todesopfer bleibt mit 1.827 vergleichsweise niedrig.

Die russischen Behörden erklären den massiven Anstieg der Fallzahlen mit den deutlich ausgeweiteten Tests. Mehr als fünf Millionen Virus-Untersuchungen wurden demnach inzwischen vorgenommen. Die Hauptstadt Moskau ist mit mehr als 100.000 Infizierten und mehr als tausend Toten am stärksten betroffen. Die Ausgangssperre war dort zuvor bis Ende Mai verlängert worden.

Viele italienische Regionen wollen indessen Südtirols Beispiel in der Coronakrise folgen und machen Druck auf die Regierung in Rom für eine stärkere Lockerung der Vorsichtsmaßnahmen. So fordern sie, dass Kleinhandel, Tourismus und Gastronomie, die erst am 1. Juni neu starten sollen, früher öffnen können. Die Regionen plädieren für ein geografisch gestaffeltes Vorgehen.

Einige Regionen wie Südtirol haben einzelne Vorschriften bereits im Alleingang gelockert. Dank seiner Autonomie erlaubt Südtirol sofort dem gesamten Einzelhandel, allen Produktionstätigkeiten von Industrie, Handwerk und Handel sowie Sozialdiensten, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen. Am Montag folgen sämtliche Dienstleistungen, darunter auch Friseure und Schönheitspfleger, aber auch die Gastronomie, der Kunst-, Kultur- und Museumsbetrieb samt Bibliotheken und Jugendzentren.

China hat unterdessen eine Reform der Seuchenprävention und der Frühwarnsysteme des Landes für Epidemien angekündigt. "Diese Coronavirus-Epidemie ist ein großer Test für die Regierungsfähigkeit unseres Landes, und sie hat Schwachstellen im Umgang mit einer schweren Epidemie und den Systemen der öffentlichen Gesundheitsversorgung offengelegt", sagte Li Bin von der Nationalen Gesundheitskommission.

Es soll eine zentralisierte und effiziente Befehlskette aufgebaut sowie die Prävention und die Frühwarnsysteme modernisiert werden. Zudem solle im Kampf gegen Epidemien verstärkt auf die Auswertung großer Datenmengen zurückgegriffen werden. Künstliche Intelligenz und Cloud-Computing sollten eingesetzt werden, um Krankheiten besser zu analysieren, die Virus-Ausbreitung zu verfolgen und benötigtes Gerät oder Material optimal zu verteilen.

China war im In- und Ausland für seine zunächst schleppende Reaktion auf die Epidemie kritisiert worden, die in großem Stil erstmals in der Millionenstadt Wuhan ausgebrochen war. Seither hat sich das Coronavirus über die gesamte Welt ausgebreitet, knapp vier Millionen Menschen infiziert und rund 275.000 Menschen getötet.

In Japan will man nach Kritik das Verfahren für Coronavirus-Tests verbessern. Neben einer beschlossenen Lockerung der Kriterien für solche Tests plant die Regierung nächste Woche die Genehmigung von Test-Kits, mit denen Coronavirus-Antigene in schon 15 bis 30 Minuten festgestellt werden könnten, wie Japans Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Antigen-Tests werden oft bei Grippeuntersuchungen eingesetzt.

Die erfolgte Lockerung der Richtlinien für Corona-Tests durch die japanische Regierung betrifft die Abschaffung der strengen Regel, wonach sich bisher nur Menschen auf den Erreger testen lassen durften, die mindestens vier Tage lang 37,5 Grad Fieber haben. Dieses Kriterium war auf scharfe Kritik gestoßen, da dies dazu führte, dass viele potenzielle Corona-Patienten nicht getestet wurden.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat die sudanesische Regierung die Ausgangssperre für den Großraum Khartum verlängert. Die Beschränkungen für die Hauptstadt und ihre Umgebung blieben für zehn weitere Tage in Kraft, berichteten Staatsmedien am Samstag. Nach offiziellen Angaben wurden in dem ostafrikanischen Land bisher mehr als 1.100 Infektions- und 59 Todesfälle registriert.

ribbon Zusammenfassung
  • Großbritannien plant laut Medienberichten die Einführung einer zweiwöchigen Quarantänepflicht für Einreisende aus dem Ausland.
  • Von der Maßnahme ausgenommen werden sollen lediglich Menschen, die aus dem Nachbarland Irland ins Vereinigte Königreich kommen, wie die Zeitung "The Times" am Samstag berichtete.
  • Laut dem Sender BBC soll die Quarantänepflicht Ende Mai in Kraft treten.
  • Die Ausgangssperre war dort zuvor bis Ende Mai verlängert worden.

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