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MKS-Maßnahmen in Österreich gelockert

20. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Weitreichende Lockerungen der Schutzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) sind am Mittwoch in Österreich in Kraft getreten. Am Grenzübergang Klingenbach (Bezirk Eisenstadt Umgebung) wurde der letzte Seuchenteppich in der Früh abgebaut. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) sprach von einem "freudigen Ereignis". Insgesamt seien 681 Fahrzeuge und 700 Personen an den Grenzen zurückgewiesen worden, bilanzierte das Innenministerium am Mittwoch.

In zehn bedenklichen Fällen gab es eine Verständigung an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde. Insgesamt standen laut Ministerium mehr als 300 Exekutivbedienstete im Grenzeinsatz.

Die letzten Sperrzonen in Niederösterreich und dem Burgenland wurden am Mittwoch aufgehoben und auch kleinere Grenzübergänge zu Ungarn und der Slowakei öffneten wieder. Haider-Wallner zeigte sich erfreut, dass ein Übergreifen der Seuche verhindert werden konnte. 49 Tage lang gab es die Maßnahmen, dies sei eine lange Zeit für die Mitarbeiter der Baudirektion des Landes, die Tierärzte, die Polizei und das Bundesheer gewesen. Auch die Pendler mussten Grenzsperren und Wartezeiten in Kauf nehmen. "Aber es hat sich ausgezahlt", Tausenden Tieren konnte dadurch das Leben gerettet werden, so Haider-Wallner, die ihnen allen dankte. "Der Aufwand war enorm und der Einsatz vorbildlich."

Von 2. April bis 20. Mai wurden durch 20 Amtstierärztinnen und -tierärzte sowie 19 von der Veterinärdirektion bestellte Seuchenärztinnen und -ärzte in der Überwachungs- und weiteren Sperrzone insgesamt in mehr als 650 Betrieben klinische Untersuchungen und Kontrollen durchgeführt. Über 11.000 Tiere wurden untersucht und beprobt und 1.631 Betriebskontrollbesuche durchgeführt. Diese ergaben keine Hinweise auf eine MKS-Infektion.

"Es war eine schwierige Zeit, aber von nix kommt nix", stellte die Landeshauptmann-Stellvertreterin fest und appellierte weiter an die Bevölkerung, Vorsicht walten zu lassen, denn in der Türkei sei die Maul- und Klauenseuche nun aufgetreten. Auf die Einfuhr von Fleisch oder Rohmilch sollte daher weiter verzichtet werden.

Kosten der Maßnahmen noch nicht zu beziffern

Die Mitarbeiter der Baudirektion wiederum errichteten im Burgenland 13 Seuchenteppiche an Landesstraßengrenzübergängen und in Kooperation mit der Asfinag sieben Seuchenteppiche an den beiden Autobahngrenzübergängen Kittsee und Nickelsdorf. Betrieben wurden die Seuchenteppiche durch die Baudirektion und das Bundesheer. Dabei wurden rund 40.000 Liter konzentrierte Ameisensäure zu 800.000 Litern vierprozentiger Lösung vermischt und diese dann aufgebracht, erklärte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) und sprach angesichts des Abbaus der Seuchenteppiche und der Aufhebung der Sperren an den 21 kleinen Grenzübergängen von einem "guten Tag".

Seitens des Bundesheeres waren insgesamt 84 Soldaten im Assistenzeinsatz tätig. Der stellvertretende Militärkommandant des Burgenlandes Raimund Wrana zeigte sich ebenfalls erfreut, dass der Einsatz nun erfolgreich beendet werden konnte. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erklärte in einer Aussendung: "Das Bundesheer konnte bei der Eindämmung der Maul- und Klauenseuche schnell und effektiv unterstützen."

Die Kosten für die Maßnahmen können noch nicht beziffert werden, erklärte Haider-Wallner auf Nachfrage bei der Pressekonferenz. Getragen werden sie vom Bund.

Zusammenfassung
  • Nach 49 Tagen wurden am Mittwoch in Österreich die Schutzmaßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche weitgehend aufgehoben, wobei am Grenzübergang Klingenbach der letzte Seuchenteppich entfernt wurde.
  • Insgesamt wurden während der Maßnahmen 681 Fahrzeuge und 700 Personen an den Grenzen zurückgewiesen, über 11.000 Tiere untersucht sowie 1.631 Betriebskontrollbesuche ohne Hinweise auf eine Infektion durchgeführt.
  • Im Einsatz waren mehr als 300 Exekutivbedienstete und 84 Soldaten des Bundesheeres, wobei rund 40.000 Liter konzentrierte Ameisensäure zur Desinfektion verwendet wurden; die Kosten trägt der Bund und sind noch nicht bezifferbar.