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Live übertragen: Dreifachmord an Frauen schockt Argentinien

Heute, 09:40 · Lesedauer 2 min

Ein live auf einem privaten Instagram-Kanal übertragener Dreifachmord an Frauen schockt Argentinien. Die Leichen der Opfer seien in einem Vorort von Buenos Aires entdeckt worden, erklärte die Polizei. Es handle sich um eine 15-Jährige und zwei 20-Jährige. Sie seien gefoltert und getötet worden - und das Geschehen sei auf dem Instagram-Kanal von 45 Mitgliedern live verfolgt worden. Die Ermittler vermuten Drogenbanden hinter den Morden.

"Sie tappten in die Falle einer transnationalen Drogenbande", erklärte der Sicherheitsminister für die Provinz Buenos Aires, Javier Alonso. Die jungen Frauen hätten offenbar für einen angeblichen Verstoß gegen den Kodex der Bande "bestraft" werden sollen - und die Live-Übertragung habe als Warnung für andere Mitglieder gedient.

Der Minister meldete zunächst vier Festnahmen. Lokale Medien berichteten am Donnerstag (Ortszeit), die Zahl der Verhafteten sei auf zwölf gestiegen. Die Polizei sei auf den Instagram-Kanal aufmerksam geworden, nachdem einer der Festgenommenen ihn im Verhör preisgegeben habe, sagte Alonso. Der Anführer der Bande habe während der Folter gesagt: "Das passiert mit denen, die mir Drogen stehlen."

Nach Bekanntwerden der Morde kam es im Wohnort der Frauen zu einer spontanen Demonstration mehrerer dutzend Menschen. Politische und soziale Organisationen riefen für Sonntag zu einem Protestmarsch auf. Dieser soll unter dem Motto stehen: "Es gibt keine guten oder bösen Opfer, nur Femizide. Kein Leben ist entbehrlich."

Zusammenfassung
  • Ein Dreifachmord an einer 15-Jährigen und zwei 20-jährigen Frauen in einem Vorort von Buenos Aires wurde live auf einem privaten Instagram-Kanal von 45 Personen verfolgt.
  • Die Polizei vermutet eine transnationale Drogenbande hinter der Tat, bei der die Opfer gefoltert und als 'Strafe' für einen angeblichen Kodexverstoß getötet wurden.
  • Nach zunächst vier Festnahmen stieg die Zahl der Verhafteten laut lokalen Medien auf zwölf, und nach Bekanntwerden der Tat kam es zu spontanen Demonstrationen sowie einem angekündigten Protestmarsch.