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Krankenanstalten-Betriebsrat: "Patientengefährdenden Arbeitsbedingungen"

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Der Betriebsrat des Kärntner Krankenanstaltenbetreibers Kabeg hat am Montag Anzeige wegen "patientengefährdender Arbeitsbedingungen" erstattet.

Wie der Betriebsratsvorsitzende Ronald Rabitsch im Gespräch mit der APA sagte, hätte sich eine Station mit einem Hilferuf an den Betriebsrat gewandt: Die Situation sei dermaßen prekär, dass es zu einer Patientengefährdung kommen könnte.

Nicht erst seit der Pandemie

Nicht nur Personalmangel sei der Auslöser, auch Platzmangel und organisatorische Abläufe würden die Situation verschärfen. So würden zum Beispiel Betten mehrfach pro Tag belegt, was für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlichen Stress bedeute. Die aktuelle Misere sei aber nicht durch die Corona-Pandemie entstanden, betonte der Betriebsrat - diese habe die Lage nur noch einmal zugespitzt.

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) hatte bereits am Wochenende eine "dringliche Anfrage über die aktuelle Situation und zur Einleitung sofortiger Maßnahmen" an den Kabeg-Vorstand gerichtet. Darin wurden "kurz- und mittelfristige Lösungsvorschläge der Pflegedirektion und des Kabeg-Managements" angefordert, hieß es in einer Aussendung. Die zuständigen Stellen hätten umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um eine Patienten- und Mitarbeitergefährdung unter allen Umständen zu verhindern.

Sondersitzung im Kärntner Landtag

Die aktuelle Situation wird auch Thema einer Sondersitzung des Kärntner Landtages sein. Wie FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer am Montag bei einer Pressekonferenz sagte, werde seine Partei eine Sondersitzung beantragen, in der es sowohl um die aktuelle Teuerung, als auch um das "kollabierende Gesundheitssystem unter der Verantwortung der Sozialdemokraten und Beate Prettner" gehen soll. Die Freiheitlichen würden seit Monaten darauf hinweisen, dass es im Pflegebereich, aber auch bei den niedergelassenen Ärzten und im Notarztbereich Probleme geben: "Aber das wurde bis jetzt alles vom Tisch gewischt."

ribbon Zusammenfassung
  • Der Betriebsrat des Kärntner Krankenanstaltenbetreibers Kabeg hat am Montag Anzeige wegen "patientengefährdender Arbeitsbedingungen" erstattet.
  • Wie der Betriebsratsvorsitzende Ronald Rabitsch im Gespräch mit der APA sagte, hätte sich eine Station mit einem Hilferuf an den Betriebsrat gewandt: Die Situation sei dermaßen prekär, dass es zu einer Patientengefährdung kommen könnte.
  • Nicht nur Personalmangel sei der Auslöser, auch Platzmangel und organisatorische Abläufe würden die Situation verschärfen.

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