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Kohlmeise bei "Stunde der Wintervögel" am häufigsten gezählt

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Die Kohlmeise wurde bei der "Stunde der Wintervögel 2022" am häufigsten gesichtet. Auf den Plätzen folgen der Haus- und der Feldsperling, berichtete BirdLife Österreich. 23.464 Naturbegeisterte, das entspricht einer Steigerung von sieben Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2021, meldeten im Rahmen dieser Bürgerwissenschaft insgesamt 580.885 Vögel aus dem winterlichen Siedlungsraum an die Vogelschutzorganisation.

Die Anzahl der gezählten Vögel pro Garten stagnierte auf niedrigem Niveau, berichtete BirdLife am Montag. Im vergangenen Jahr waren aufgrund des Mastjahres der Buchen, Tannen, Eichen und Fichten viele samenfressende Vögel dem Siedlungsraum ferngeblieben. Der Anpassungskünstler Kohlmeise war heuer aber wieder in neun von zehn Gärten anzutreffen. In den vergangenen zwölf Jahren reduzierte sich die registrierte Schwarmgröße. Auch ihr durchschnittlicher Winterbestand im Siedlungsraum war über die vergangenen zehn Jahre, bei stärkeren Schwankungen, tendenziell fallend.

Die Top-drei-Vögel machten wie jedes Jahr mehr als ein Drittel aller Vögel bei der Winterzählung aus (gesamt 229.424). Ihr Auftreten beeinflusst daher den Gesamttrend zum Auftreten der gefiederten Futterhausbesucher. In den vergangenen Jahren wurde im winterlichen Siedlungsraum von den "großen Drei" ein Individuum pro Garten (minus 20,78 Prozent) weniger gezählt. Die Gründe für diesen Rückgang können wie für alle Arten klimatische Faktoren bis zu zunehmender Bodenversiegelung in den Siedlungen sein.

Die Anzahl der Vögel pro Garten (alle Vogelarten) lag heuer bei 31 und damit unter dem langjährigen Durchschnitt von 38 Vögeln pro Garten, aber etwa auf ähnlichem Niveau wie in den beiden Vorjahren. Dabei gab es (wie in den meisten Jahren) ein deutliches Nord-Süd-Gefälle zu beobachten. In der Steiermark (36,92 Vögel pro Garten) und in Kärnten (35,24) waren landesweit die meisten Vögel pro Garten anzutreffen. U.a. dürften die Überwinterungsbedingungen für Vögel südlich des Alpenhauptkammes generell besser und attraktiver sein. Auch der Zuzug von Erlenzeisigen und Bergfinken lässt die höhere Vogelanzahl im südlichen Österreich erklären.

Der winterliche Siedlungsbestand des Grünlings erreichte den niedrigsten Wert seit Beginn der Zählungen. War er vor zehn Jahren noch in der Hälfte aller Gärten vertreten, wurde er diesmal nur noch in einem Viertel gesehen - er ist somit aus jedem zweiten Garten verschwunden. Hauptursache ist das sogenannte Grünlingssterben, eine Erkrankung, die durch Trichomonaden (einzellige Parasiten) hervorgerufen wird und seit dem Jahr 2012 primär in den Sommermonaten auftritt.

(S E R V I C E - Weitere Details, auch zu den Ergebnissen aus den Bundesländer unter: https://www.stunde-der-wintervoegel.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Die Anzahl der gezählten Vögel pro Garten stagnierte auf niedrigem Niveau, berichtete BirdLife am Montag.
  • Der Anpassungskünstler Kohlmeise war heuer aber wieder in neun von zehn Gärten anzutreffen.

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