Karl Lagerfelds Eltern waren in der NSDAP
Die Biografie "Karl Lagerfeld. Ein Deutscher in Paris" von Alfons Kaiser erscheint offiziell am Donnerstag im Verlag C.H. Beck. In einem maschinenschriftlichen Schreiben, das Kaiser im Nachlass ihrer Schwester Felicitas Ramstedt fand, bekennt sich Elisabeth Lagerfeld offen zu ihrer Parteimitgliedschaft, erwähnt aber auch, dass ihre Ideale später ins Wanken geraten seien.
Ob der gebürtige Hamburger Karl Lagerfeld von den Überzeugungen seiner Mutter wusste, ist unklar. Über seine Kindheit äußerte sich der Modeschöpfer meist nur sehr vage. Eine Anekdote über seine Mutter könnte jedoch dafür sprechen, dass er von der Wahrheit ablenken wollte, glaubt Kaiser. "Können Sie Ihrem Sohn nicht mal sagen, er soll sich die Haare abschneiden?" soll ein Lehrer nach dem Krieg zu ihr gesagt haben. Daraufhin habe Elisabeth Lagerfeld die Krawatte des Lehrers gepackt und mit der Frage: "Wieso? Sind Sie noch Nazi?" ins Gesicht geschleudert. Diese Szene sollte wohl die Annahme illustrieren, dass die Lagerfelds nichts mit den Nazis zu tun hatten.
"Mit seinem eigenen Leben hat das natürlich wenig zu tun", sagte Kaiser. "Aber seine Karriere hätte womöglich anders verlaufen können, wäre das früher bekannt geworden. Vielleicht hätte ihn Chanel dann gar nicht genommen, denn als Deutscher hatte er es in Paris in den Anfangsjahren ohnehin nicht leicht."
Zusammenfassung
- Ob der gebürtige Hamburger Karl Lagerfeld von den Überzeugungen seiner Mutter wusste, ist unklar.
- Eine Anekdote über seine Mutter könnte jedoch dafür sprechen, dass er von der Wahrheit ablenken wollte, glaubt Kaiser.
- Sind Sie noch Nazi?" ins Gesicht geschleudert.
- Diese Szene sollte wohl die Annahme illustrieren, dass die Lagerfelds nichts mit den Nazis zu tun hatten.