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Jois geht für Rettung des Neusiedler Sees auf die Straße

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Die Gemeinde Jois (Bezirk Neusiedl am See) ruft am 9. Mai zu einer Demonstration für die Rettung des Neusiedler Sees auf. Die Kommune rund um Bürgermeister Johann Steurer (ÖVP) befürchtet, dass der See, sollte er einmal ausgetrocknet sein, nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels nicht mehr zurückkehrt. Sie fordern von Land und Bund rasche Maßnahmen, um das zu verhindern. Eine entsprechende Resolution wurde im Gemeinderat beschlossen.

Mehrere Traktoren sollen am 9. Mai die Burgenland Straße (B50) durch Jois blockieren, um auf das Thema aufmerksam zu machen und vor einer Austrocknung des Sees zu warnen. "Abgesehen vom Land muss auch der Bund endlich aktiv werden, um das Nordburgenland vor dem Verlust der Lebensqualität, Massenabwanderung sowie seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren", betonte Bürgermeister Steurer, der auch von einer "drohenden Umweltkatastrophe" sprach, am Freitag.

Mögliche Folgen einer Austrocknung des Sees wären laut Gemeinde eine starke Staubbelastung, Veränderungen des Mikroklimas, eine Zunahme der Wetterextreme, eine geringere Qualität bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen und wirtschaftliche Einbrüche. Um dem entgegenzuwirken, fordert die Kommune rasche Maßnahmen. Natürliche Zuflüsse sollen gefördert werden und ein beschleunigtes Verfahren Planungssicherheit schaffen, heißt es in der Resolution, die mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und der Liste "Gemeinsam für Jois" beschlossen wurde.

Die Seegemeinden sollen außerdem mehr eingebunden und die Kommunikation über Bundeslandgrenzen hinweg verbessert werden. Neben dem Land soll sich auch der Bund um den Neusiedler See bemühen und diesen mit Experten zur "Chefsache" machen, so die Gemeinde. Auch die EU könne aktiv werden.

"Wir müssen aus der Geschichte und den klimatischen Gegebenheiten die richtigen Schlüsse ziehen und auf allen Ebenen rasch ins Handeln kommen", meinte Steurer. Am Zicksee habe man bereits gesehen, was dem Neusiedler See drohe, ergänzte Gemeindevorstand Sascha Krikler (ÖVP): "Das Massensterben mit Tonnen an toten Fischen und der Zusammenbruch des Ökosystems rund um den Zicksee sind ein dunkler Vorbote, was in einem weit gigantischeren Ausmaß dem Neusiedler See droht."

ribbon Zusammenfassung
  • Die Kommune rund um Bürgermeister Johann Steurer (ÖVP) befürchtet, dass der See, sollte er einmal ausgetrocknet sein, nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels nicht mehr zurückkehrt.
  • Sie fordern von Land und Bund rasche Maßnahmen, um das zu verhindern.
  • Mehrere Traktoren sollen am 9. Mai die Burgenland Straße (B50) durch Jois blockieren, um auf das Thema aufmerksam zu machen und vor einer Austrocknung des Sees zu warnen.