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Japanische Polizei darf mit Gewehren auf Bären schießen

Heute, 09:53 · Lesedauer 2 min

Angesichts einer zunehmenden Zahl tödlicher Bärenangriffe in Japan darf die Polizei ab sofort mit Gewehren auf die Tiere schießen. In den nördlichen Regionen Akita und Iwate, wo es die meisten Attacken gab, fanden am Donnerstag Zeremonien für den Gewehreinsatz statt. Zuvor hatte man extra die strengen japanischen Waffengesetze geändert. Seit April wurden in dem ostasiatischen Land 13 Menschen durch Bärenangriffe getötet, das ist ein Höchststand.

In Medien war zuvor kritisiert worden, dass die von der Polizei genutzten Handfeuerwaffen im Kampf gegen Bären weitgehend nutzlos seien. Seit einigen Jahren schon kommt es in Japan vermehrt zu Begegnungen zwischen Bären und Menschen, mitunter wagen sich die Tiere sogar in Wohngebiete vor. Als Gründe gelten unter anderem der Klimawandel, der sich auf die Nahrungsquellen der Bären auswirkt, und die zunehmende Entvölkerung ländlicher Gebiete.

Bären haben bereits Touristen angegriffen, sind in Geschäfte eingedrungen und in der Nähe von Schulen gesichtet worden. Inzwischen werden fast täglich Vorfälle mit den Raubtieren gemeldet.

In Japan leben zwei Bärenarten: der Asiatische Schwarzbär oder Kragenbär sowie der größere Braunbär. Braunbären können eine halbe Tonne wiegen und schneller laufen als Menschen. Jedes Jahr werden tausende Tiere abgeschossen, aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung gibt es jedoch immer weniger Jäger.

Zusammenfassung
  • Nach einer Rekordzahl von 13 tödlichen Bärenangriffen seit April darf die japanische Polizei nun mit Gewehren auf Bären schießen, wofür eigens die strengen Waffengesetze geändert wurden.
  • Besonders betroffen sind die nördlichen Regionen Akita und Iwate, wo es zu den meisten Attacken und täglichen Vorfällen mit den Raubtieren kommt.
  • Als Gründe für die Zunahme der Begegnungen gelten der Klimawandel, der die Nahrungsquellen der Bären beeinflusst, und die Entvölkerung ländlicher Gebiete.