APA/APA (AFP/Archiv)/HANDOUT

Italiens Premier kündigt Lockerung des Lockdowns an

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Der italienische Premier Giuseppe Conte hat am Sonntagabend eine Lockerung des Coronavirus-Lockdowns angekündigt. So sollen ab dem 4. Mai Industrie und Bauwirtschaft wieder starten, die Menschen werden sich wieder in ihrer Heimatregion bewegen und Parks besuchen können. Conte äußerte sich, nachdem das Land am Sonntag mit 260 Toten den niedrigsten Wert seit 14. März verbucht hatte.

Der italienische Premier Giuseppe Conte hat am Sonntagabend eine Lockerung des Coronavirus-Lockdowns angekündigt. So sollen ab dem 4. Mai Industrie und Bauwirtschaft wieder starten, die Menschen werden sich wieder in ihrer Heimatregion bewegen und Parks besuchen können. Conte äußerte sich, nachdem das Land am Sonntag mit 260 Toten den niedrigsten Wert seit 14. März verbucht hatte.

Conte sagte, dass Restaurants und Imbisse ab 4. Mai "Take Away"-Speisen herstellen dürfen. Parks und Grünflächen werden wieder geöffnet, allerdings müssen dabei Sicherheitsabstände eingehalten werden. Profisportler können das Training wieder aufnehmen. Das Verlassen der Heimatregion soll aber weiterhin nur aus dringenden beruflichen oder gesundheitlichen Gründen gestattet sein.

Ab 18. Mai soll der Kleinhandel, Museen und Bibliotheken wieder öffnen. Am 1. Juni sollen dann Bars, Restaurants, Friseure und Schönheitssalons ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Die Regierung denkt auch an einen strukturierten Neustart der Badesaison. Schulen sollen jedoch erst im September wieder öffnen.

"Jetzt beginnt die Phase des Zusammenlebens mit dem Virus. Die Epidemiekurve könnte in einigen Regionen wieder wachsen. Dieses Risiko besteht, wir müssen aber diese Gefahr abwenden. Daher ist der Einhalt des Abstands von entscheidender Bedeutung. Wer Italien liebt, muss verhindern, dass die Ansteckung wieder wächst", sagte Conte.

Der Premier stellte auch die Grundlinien eines dritten milliardenschweren Hilfspakets vor. Dieses sieht mehr Hilfen für Unternehmen und Wirtschaftssektoren, die von der Coronavirus-Krise besonders betroffen sind, vor.

Die Zahl der Todesfälle innerhalb von 24 Stunden sank am Sonntag auf 260 von 417 am Vortag. Insgesamt sind nun 26.644 Menschen in Italien der Coronavirus-Pandemie erlegen. Der Höhepunkt war am 27. März mit 919 Toten an einem Tag erreicht worden. Die Zahl der aktiv Infizierten stieg von 105.847 auf 106.103, rund 2.000 Patienten befanden sich auf der Intensivstation. In der Lombardei kamen 56 Tote hinzu, nur gut halb so viele wie am Tag davor (103). Die Zahl der Todesopfer und der Infizierten sank in mehreren italienischen Regionen.

Deutlich bessere Zahlen gab es auch aus anderen europäischen Coronavirus-Hotspots. In Deutschland halbierte sich die Zahl der neuen Todesopfer von 189 auf 91, die Zahl der Infizierten stieg ebenfalls langsamer als am Samstag. In Frankreich gab es am Sonntag 242 neue Coronatote, nach 369 am Samstag. In Großbritannien wurde mit 413 Toten der niedrigste Tageswert seit dem 31. März verzeichnet.

In Österreich meldete das am härtesten vom Coronavirus betroffene Bundesland Steiermark erstmals seit einem Monat keinen Todesfall. Damit blieb es bei 121 Toten in der Steiermark.

Während mehrere Staaten Lockerungsschritte vorbereiteten - ab Montag sollen etwa in der Schweiz wieder Friseurbesuche möglich sein - ging international die Debatte über die in der Coronakrise verhängten Grenzschließungen weiter. Am Grenzübergang Bratislava-Berg demonstrierten slowakische Pendler für eine Öffnung der Grenzen. Ministerpräsident Igor Matovic signalisierte schon im Vorfeld der Demo, dass es wegen der jüngsten Entwicklung bei den Infektionen in Österreich Lockerungen geben könnte. Die Slowakei will ab 1. Mai auch Pendler nur mit ärztlichem Attest über die Grenze lassen.

ribbon Zusammenfassung
  • Der italienische Premier Giuseppe Conte hat am Sonntagabend eine Lockerung des Coronavirus-Lockdowns angekündigt.
  • So sollen ab dem 4. Mai Industrie und Bauwirtschaft wieder starten, die Menschen werden sich wieder in ihrer Heimatregion bewegen und Parks besuchen können.
  • Conte äußerte sich, nachdem das Land am Sonntag mit 260 Toten den niedrigsten Wert seit 14. März verbucht hatte.
  • Damit blieb es bei 121 Toten in der Steiermark.

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