Italienisches Mordurteil gegen Deutschen aufgehoben
Der IT-Experte lebt mittlerweile in Irland. Seine Gefängnisstrafe hatte er noch nicht antreten müssen.
Der Fall hatte 2017 für viele Schlagzeilen gesorgt. Der Mann aus dem brandenburgischen Eberswalde ging damals im Februar mit seiner chinesischen Frau an Bord des Kreuzfahrtschiffs "MSC Magnifica", um ein paar Tage auf dem Mittelmeer zu verbringen. Dabei waren auch die beiden kleinen Söhne des Paares im Alter von vier und sechs Jahren. Als das Schiff nach zehn Tagen im italienischen Hafen Civitavecchia anlegte, war die Frau jedoch nicht mehr an Bord.
Der Mann wurde kurz darauf auf einem Flughafen in Rom festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Sofort gab es Spekulationen, dass er seine Frau umgebracht und über Bord geworfen haben könnte. Dagegen lautete seine Darstellung, dass die Chinesin bei einem Stopp in Griechenland von Bord gegangen sei - was sie auch früher schon gemacht habe. Seither gibt es von ihr keine Spur. Eine Leiche wurde bisher auch nie gefunden.
Das Berufungsgericht begründete den Freispruch damit, dass der Tatbestand des Mordes nicht vorliege. Die Staatsanwaltschaft hatte verlangt, 26 Jahre Haft zu bestätigen. Die beiden Verteidiger des Deutschen, Luigi Conti und Laura Camomile, äußerten sich zufrieden. Das Urteil in erster Instanz sei aufgehoben worden, weil es "ohne die geringste logisch-juristische Begründung" verhängt worden sei.
Zusammenfassung
- Acht Jahre nach dem Verschwinden seiner Frau auf einer Mittelmeer-Kreuzfahrt wurde ein 52-jähriger Deutscher in Rom vom Vorwurf des Mordes freigesprochen.
- Das Berufungsgericht hob das erstinstanzliche Urteil von 26 Jahren Haft auf, da es keinen Anhaltspunkt für Mord gab und bis heute keine Leiche gefunden wurde.
- Der Fall sorgte 2017 für Aufsehen, als die Frau nach zehn Tagen an Bord der 'MSC Magnifica' spurlos verschwand und der Mann daraufhin in Rom festgenommen wurde.