APA/APA/ISNA/MEHRAB FARSAD

Iran bittet wegen Feuer in UNESCO-Welterbe-Wald um Hilfe

Heute, 10:28 · Lesedauer 2 min

Im Kampf gegen einen Brand in einem zum UNESCO-Weltnaturerbe zählenden Waldgebiet hat der Iran das Ausland um Hilfe gebeten. Angesichts der Probleme, das Feuer unter Kontrolle zu bringen und seine Ausbreitung auf angrenzende Wälder zu verhindern, habe die Regierung "dringend Hilfe von befreundeten Staaten" angefordert, sagte Vizepräsident Mohammed Dschafar Ghaempanah am Freitag (Ortszeit) im Onlinedienst X.

Das betroffene Waldgebiet der Hyrkanischen Wälder erstreckt sich über mehr als 850 Kilometer entlang dem Kaspischen Meer bis nach Aserbaidschan. Die UNESCO nahm die bis zu 50 Millionen Jahre alten Wälder wegen ihres Alters und ihrer großen biologischen Vielfalt mit mehr als 3200 Pflanzenarten 2019 in die Welterbeliste auf.

"Die Iraner verlieren ein Naturerbe, das älter ist als die Zivilisation der Perser", schrieb der UNO-Wissenschafter Kaveh Madani auf X. Laut iranischen Medienberichten wurde der Brand Anfang des Monats durch Jäger ausgelöst. Nachdem er zwischenzeitlich eingedämmt wurde, wütet er inzwischen wieder außer Kontrolle.

Die Türkei habe die Entsendung von zwei Löschflugzeugen, einem Hubschrauber und acht Spezialisten zum Kampf gegen die Flammen zugesagt, erklärte die iranische Umweltbehörde. Im Notfall solle auch Russland um Hilfe gebeten werden.

Der Iran leidet derzeit unter der schlimmsten Dürre seit 50 Jahren. Die Niederschlagsmenge liege laut staatlichem Wetterdienst in diesem Jahr 89 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. In der Hälfte der iranischen Provinzen hat es seit Monaten keinen Tropfen Regen gegeben. Im gesamten Land herrscht Wasserknappheit.

Zusammenfassung
  • Im Iran ist ein Brand in den Hyrkanischen Wäldern, die sich über mehr als 850 Kilometer am Kaspischen Meer entlangziehen und zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören, außer Kontrolle geraten.
  • Der Iran erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit 50 Jahren, mit einer Niederschlagsmenge, die laut staatlichem Wetterdienst 89 Prozent unter dem Durchschnitt liegt, was die Löscharbeiten zusätzlich erschwert.