Immunsystem wird durch Christbaum-Riechen stärker
"Ein Tannenbaum sieht nicht nur schön aus, sondern gibt einem womöglich auch einen kleinen Immunbooster. Darauf deutet ein Experiment von Forschenden der Universität Regensburg hin", schrieb die Zeitschrift der deutschen Bundesärztekammer in ihrer Online-Ausgabe passend zu den Weihnachtsfeiertagen (wissenschaftliche Publikation: International Journal of Complementary and Alternative Medicine 2025; DOI: 10.15406/ijcam.2025.18.00751).
Um die Wirkung von Nadelbäumen auf das Immunsystem zu untersuchen, führte das Forschungsteam demnach eine kleine Studie mit 16 Probanden durch. Diese sollten in zufälliger Aufteilung entweder fünf Minuten lang den frischen Duft einer gefällten Kiefer einatmen oder fünf Minuten lang am besten eine Melodie summen. Im Anschluss maßen die Wissenschafter die Stickstoffmonoxidkonzentration (NO) in der Atemluft. In der Nase lokal produziertes NO werde in der Wissenschaft als Aktivator des Immunsystems diskutiert.
Das Deutsche Ärzteblatt über die Ergebnisse: "Zwar ergab sich im Vorher-Nachher-Vergleich tatsächlich in beiden Gruppen ein Anstieg der NO-Freisetzung, allerdings war dieser nicht signifikant. Nach dem Riechen an der Kiefer stieg das 'Fraktionierte exhalierte Stickstoffmonoxid' (FeNO als Messgröße; Anm.) im Mittel von 42,7 ppb (Teile pro Milliarde) auf 46,1 ppb. Nach dem Summen stieg der Wert von 41,1 ppb auf 48,3 ppb."
Hilfe für Immunabwehr bei über 40 Prozent der Studienteilnehmenden
Für Thomas Loew, Chef der Abteilung für Psychosomatische Medizin an der Universitätsklinik Regensburg, ist aber relativ klar: "In unserer Untersuchung führte jede der beiden Interventionen, das pure Riechen des Baumes und das Summen von Melodien, bei über 40 Prozent der Teilnehmenden zu einer unmittelbaren Verbesserung der Immunabwehr, allerdings meist nach dem Prinzip 'entweder oder'."
Am Tannenbaum zu riechen und auch noch "Stille Nacht" zu summen, führt offenbar nur zu einem geringen additiven Effekt. Die Kombination steigerte die Immunfunktion bei etwa 70 Prozent der Probanden. Etwa 25 Prozent von ihnen hätten nicht messbar reagiert. "Augenzwinkernd könnten wir diese (Testpersonen; Anm.) als 'Weihnachtsmuffel' bezeichnen", so Loew.
Zusammenfassung
- Eine kleine Studie der Universität Regensburg mit 16 Teilnehmenden zeigte, dass das fünfminütige Riechen an einer Kiefer oder das Summen einer Melodie jeweils zu einem Anstieg des Stickstoffmonoxid-Gehalts in der Atemluft führte.
- Nach dem Riechen stieg der FeNO-Wert im Mittel von 42,7 ppb auf 46,1 ppb, nach dem Summen von 41,1 ppb auf 48,3 ppb; bei über 40 Prozent der Probanden verbesserte sich die Immunabwehr unmittelbar nach einer der beiden Methoden.
- Die Kombination von Riechen und Summen steigerte die Immunfunktion bei etwa 70 Prozent der Teilnehmenden, während rund 25 Prozent keine messbare Reaktion zeigten.
