Anne HidalgoAPA/AFP/POOL/Joel Saget

Im Sommer

Nach Dreck-Wasser bei Olympia: Paris öffnet Seine-Schwimmbäder

Heute, 14:46 · Lesedauer 3 min

Nachdem die Wasserqualität der Pariser Seine während Olympia teils zu wünschen übrig ließ, sollen ab Juli alle im Fluss in der französischen Hauptstadt schwimmen können.

Drei Freibäder werden in der Seine eingerichtet, eines sogar in unmittelbarer Nähe des Eiffelturms. "Alle sollen ab diesem Sommer in der Seine schwimmen können", sagte Frankreichs Sportministerin Marie Barsacq.

Während der Olympischen Spiele im vergangenen Sommer hätten bereits Wettkämpfe in dem Fluss stattfinden können, was gezeigt habe, dass sich Investitionen in bessere Wasserqualität bezahlt gemacht hätten. Tatsächlich war bei Olympia lange fraglich, ob Wettkämpfe in der Seine stattfinden können. Trainings wurden mehrfach abgesagt, letztlich wurde im Fluss um die Wette geschwommen.

Baden nahe dem Eiffelturm

Nun soll das Wasser sauber sein. Am 5. Juli geht die Saison in den neuen Schwimmbädern los. Eines liegt gegenüber der Schwaneninsel nahe dem Eiffelturm, eines unweit der Kathedrale Notre-Dame und eines in Nähe der Nationalbibliothek.

Diese verfügen über Umkleiden und Duschen und werden von Bademeistern überwacht. Am Eiffelturm soll es auch Schwimmmöglichkeiten speziell für Familien und Kinder geben.

Wasserqualität wird ständig überwacht

Die Bäder sollen jeweils den Sommer über betrieben werden, wofür Installationen wie schwimmende Pontons und Container genutzt werden, die im Winter entfernt werden.

Die Wasserqualität werde kontinuierlich überwacht, denn die Schwimmer:innen tauchen nämlich direkt in die Seine ab und schwimmen nicht in ins Wasser gelassene Becken, wie dies schon seit Längerem im Kanal Bassin de la Villette in Paris möglich ist.

Ufer-Straßen für Autos gesperrt

"Angesichts des Klimawandels und der bevorstehenden heißen Sommer benötigen wir auch Orte der Abkühlung", sagte die Sportministerin zum Zweck der Freibäder. Es gehe im Hinblick auf einen erwarteten Temperaturanstieg in Paris auch um die Lebensqualität in der Stadt, meinte Bürgermeisterin Anne Hidalgo.

Ein erster Schritt, um den Fluss für die Bevölkerung besser zugänglich zu machen, sei die Sperre der unmittelbar am Ufer verlaufenden Straßen für den Autoverkehr gewesen.

Wieder in der Seine schwimmen zu können, ist ein langgehegter Wunsch in der französischen Hauptstadt. Offiziell verboten wurde dies 1923, bis Anfang der 1960er-Jahre wurde das Schwimmen aber durchaus noch praktiziert.

Video: Sicher schwimmen im Sommer

Zusammenfassung
  • Ab dem 5. Juli öffnen in Paris drei neue Schwimmbäder direkt in der Seine, unter anderem beim Eiffelturm, Notre-Dame und der Nationalbibliothek.
  • Die Wasserqualität wird kontinuierlich überwacht und die Bäder sind mit Umkleiden, Duschen sowie Bademeistern ausgestattet; das Schwimmen erfolgt direkt im Fluss.
  • Das Projekt ist Teil von Maßnahmen gegen den Klimawandel und steigende Temperaturen, nachdem das Schwimmen in der Seine seit 1923 offiziell verboten war.
  • Rund um Olympia hatte es im Vorjahr noch Zweifel an der Wasserqualität der Seine gegeben.