Im Fall Pelicot wird eine 1991 Getötete exhumiert
Es handelt sich um einen von zwei bisher ungelösten Fällen, in denen Pelicot im Verdacht steht, sich an jungen Immobilienmaklerinnen vergangen zu haben, nachdem er unter falschem Namen Wohnungsbesichtigungen vereinbart hatte.
Im Fall der versuchten Vergewaltigung einer Immobilienmaklerin 1999 im Großraum Paris hatte Pelicot ein Teilgeständnis abgelegt, nachdem er durch einen DNA-Test überführt worden war. Er habe die junge Frau ausgezogen, aber nicht versucht sie zu vergewaltigen, sagte er.
Pelicot bestreitet zudem, für die Vergewaltigung und den gewaltsamen Tod der 23 Jahre alten Maklerin Sophie Narme 1991 in Paris verantwortlich zu sein. Ihre Leiche soll nun exhumiert werden. Die Umstände der Taten waren nach Angaben der Ermittler vergleichbar: In beiden Fällen wurden die Frauen auf dieselbe Weise entkleidet, zudem wurde in beiden Fällen Äther als Betäubungsmittel eingesetzt.
Pelicot war im vergangenen Dezember in einem Aufsehen erregenden Prozess in Avignon zur Höchststrafe von 20 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte gestanden, seine frühere Frau Gisèle fast zehn Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt, vergewaltigt und in Internetforen anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten zu haben.
Neben Pelicot waren in dem Prozess 50 Mitangeklagte schuldig gesprochen und zu Haftstrafen zwischen drei und 15 Jahren verurteilt worden. Gisèle Pelicot, die eine öffentliche Gerichtsverhandlung gefordert hatte, wird seit dem Prozess als eine Heldin der Frauenbewegung gefeiert.
Zusammenfassung
- Ein Gericht hat die Exhumierung der 1991 getöteten Maklerin Sophie Narme genehmigt, um durch einen DNA-Test die Beteiligung des verurteilten Serienvergewaltigers Dominique Pelicot zu klären.
- Pelicot, der im Dezember in Avignon zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, bestreitet die Verantwortung für die Tat und will mit Unterstützung seiner Anwältin seine Unschuld beweisen.
- Im selben Prozess wurden neben Pelicot auch 50 Mitangeklagte zu Haftstrafen zwischen drei und 15 Jahren verurteilt, während das Opfer Gisèle Pelicot als Heldin der Frauenbewegung gefeiert wird.
