Husein (13) über seine Abschiebung: "Das ist ein Albtraum"

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Vergangene Woche wurde der 13-jährige Husein von Salzburg nach Aserbaidschan abgeschoben. Das Tischtennistalent spricht die Sprache nicht, Großmutter und Mutter, so berichtet er, seien krank, er habe kaum Kleidung.

Seit sechs Tagen ist der 13-jährige Husein nach seiner Abschiebung aus Österreich wieder in Aserbaidschan. Dort wohnt der Bub mit seiner Familie bei der Großmutter. Es gehe ihm nicht gut, schildert Husein in einem Interview mit PULS 24: "Wir denken, das ist ein Albtraum", berichtet er via Skype. "Ich bin der Einzige, der nicht krank ist", berichtet er vom Gesundheitszustand seiner Großmutter und Mutter. Niemand könne Einkaufen gehen.

Gegen ein oder zwei Uhr nachmittags habe es an der Haustür geklingelt, berichtet der 13-Jährige vom Tag seiner Abschiebung. Die Familie wollte gerade essen. Anfangs sei er verwirrt gewesen, wieso die Polizei vor der Tür stand. Dann wäre alles ganz schnell gegangen. Sie hätte nur 15 Minuten zum Einpacken ihrer Habseligkeiten gehabt. Nun wieder zurück in Aserbaidschan habe Husein deshalb kaum etwas zum Anziehen. Er habe drei Shirts und drei Hosen mitnehmen können, der Großteil seiner Sachen sei zurückgeblieben.

"Wie Tiere behandelt"

Ich konnte nicht mal tschüss sagen", berichtet Hussein von der Abschiebung. Dann habe man sie in die Schubhaft nach Wien gebracht. "Die haben uns dort wir Tiere behandelt", erinnert sich der Bub. Man habe sie angeschrien, die kranke Mutter habe nicht einmal Kopfschmerztabletten bekommen, die Handys seien ihnen abgenommen worden.

Nun sei er wieder in Aserbaidschan, wo er nicht zur Schule gehen könne, denn er spricht die Sprache nicht und müsste deshalb ganz von vorne beginnen.  Husein, so schildert er, vermisst seine Freunde in Salzburg und vor allem das Tischtennisspielen. In Aserbaidschan gebe es keine Möglichkeit zu trainieren, "hier kann man nichts machen".

Tischtennis-Verein versucht zu helfen

Sein Tischtennis-Verein in Salzburg versucht, sich für die Rückkehr des Nachwuchstalents einzusetzen. "Wir werden alles tun, damit er bald wieder da ist", sagte Walter Windischbauer, Vize-Obmann des UTTC Salzburg und Husseins Tischtennistrainer im Interview. In Salzburg versuche man, dass der Fall auf politischer Ebene neu aufgerollt wird. 

Das wünscht sich auch Husein. "Ich würde sehr gern nach Salzburg kommen, Österreich besuchen, um Tischtennis zu spielen. Das ist mein größter Traum."

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ribbon Zusammenfassung
  • Seit sechs Tagen ist der 13-jährige Husein nach seiner Abschiebung aus Österreich wieder in Aserbaidschan. Dort wohnt der Bub mit seiner Familie bei der Großmutter.
  • Es gehe ihm nicht gut, schildert Husein in einem Interview mit PULS 24: "Wir denken, das ist ein Albtraum", berichtet er via Skype. "Ich bin der Einzige, der nicht krank ist", berichtet er.
  • Gegen ein oder zwei Uhr nachmittags habe es an der Haustür geklingelt, berichtet der 13-Jährige vom Tag seiner Abschiebung. Die Familie wollte gerade essen. Anfangs sei er verwirrt gewesen, wieso die Polizei vor der Tür stand.
  • Dann wäre alles ganz schnell gegangen. Sie hätte nur 15 Minuten zum Einpacken ihrer Habseligkeiten gehabt. Nun wieder zurück in Aserbaidschan habe Husein deshalb kaum etwas zum Anziehen.
  • Ich konnte nicht mal tschüss sagen", berichtet Hussein von der Abschiebung. Dann habe man sie in die Schubhaft nach Wien gebracht. "Die haben uns dort wir Tiere behandelt", erinnert sich der Bub.
  • Man habe sie angeschrien, die kranke Mutter habe nicht einmal Kopfschmerztabletten bekommen, die Handys seien ihnen abgenommen worden.

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