APA/AFP/JEAN-BAPTISTE LACROIX

Hollywoods Paparazzi bekommen nichts vor die Linse

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Weil sich Hollywoods Top-Promis wegen der Corona-Pandemie in ihren weitläufigen Villen verschanzen, bekommen die Paparazzi von Los Angeles kaum noch interessante Motive vor die Linse. Die hippen Nachtclubs, schicken Restaurants und Filmsets - sonst zu jeder Tages- und Nachtzeit von Fotografen belagert - wurden vor einem Monat in ganz Kalifornien geschlossen. Seither ist die Nachfrage gestiegen.

Weil sich Hollywoods Top-Promis wegen der Corona-Pandemie in ihren weitläufigen Villen verschanzen, bekommen die Paparazzi von Los Angeles kaum noch interessante Motive vor die Linse. Die hippen Nachtclubs, schicken Restaurants und Filmsets - sonst zu jeder Tages- und Nachtzeit von Fotografen belagert - wurden vor einem Monat in ganz Kalifornien geschlossen. Seither ist die Nachfrage gestiegen.

Paparazzi-Schnappschüsse von Ben Affleck beim Gassigehen oder Cameron Diaz beim Einkaufen sind nun heiße Ware, für die Dutzende der Fotografen auf der Lauer liegen. "Zurzeit gibt es nur Fotos mit Sonnenbrille und Mundschutz, auf bessere Bilder kann man nicht hoffen", klagt Randy Bauer, Gründer der Promi-Fotoagentur Bauer-Griffin. "Es ist wirklich keine schöne Situation." Bauer schätzt, dass das Fotoangebot seiner Agentur fast über Nacht um 90 Prozent zurückging: Von bis zu 7.000 Promi-Fotos im Monat fiel die Produktion seiner rund 20 Fotografen auf rund 500 - "im besten Fall".

Paparazzi sind nur einer der zahllosen Zweige der Unterhaltungsindustrie in Hollywood, die von den Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen schwer getroffen wurde. Da Filmpremieren abgesagt wurden, sind auch die traditionellen Fotografen am roten Teppich arbeitslos.

Da sich derzeit viele Menschen zu Hause langweilen, ist die Nachfrage von Zeitungen, Magazinen und Fernsehsendern gleichzeitig so hoch wie nie: Sogar Bilder von D-Promis, die früher kein großes Interesse geweckt hätten, werden von den Showbiz-Medien aufgesogen. "Das ist eigentlich tragisch, denn wir haben die Nachfrage, aber kein Angebot", sagt Bauer.

Doch angesichts ihres schlechten Rufes hält sich das Mitleid mit den Promi-Fotografen in Grenzen. "Gerade sind welche vor meinem Haus", schrieb das Model Chrissy Teigen vergangene Woche in einem Tweet, der 350.000 Likes bekam. "Sie warten und warten auf einen Spaziergang, der nie stattfinden wird."

Der Fotograf Mark Karloff räumte kürzlich in einer Episode seines "Paparazzi Podcast" ein, dass die Öffentlichkeit die Boulevard-Fotografen nur ausbuhen werde, wenn sie über ihre gegenwärtigen Probleme klagten. "Aber wir sind Väter, wir haben Kinder, wir haben eine Familie; wir sind auch Menschen", betont er.

Bauer, der vorher vor Promi-Treffpunkten wie dem Restaurant "Craig's" in West Hollywood ständig Fotografen postiert hatte, hilft seinen Freelancern jetzt, Arbeitslosengeld zu beantragen. Erstmals haben so genannte Gig-Worker aufgrund von Corona auch Anspruch auf Sozialleistungen, was den Paparazzi die Lage etwas erleichtert.

Weil sich die Berühmtheiten im öffentlichen Leben nun so rar machen, zieht die Aussicht auf das Super-Foto dennoch viele an einige wenige Star-Villen: "Es war wie im Wilden Westen", sagt der Podcast-Ko-Moderator von Karloff mit dem Alias "Jedi": "Ich fuhr an Kate Hudsons Haus vorbei und sah dort vier oder fünf verschiedene Kerle. Ich fuhr bei Reese (Witherspoon) vorbei und sah dort auch einen Haufen, es gab einfach überall welche."

Und glücklicherweise geht Ben Affleck laut Bauer immer noch mit seinen Hunden oder seiner neuen Freundin Ana de Armas spazieren, "öfter als vor Corona". "Ich habe mich oft gefragt, warum wir so viele Promis mit ihren Hunden sehen. Und dann wurde mir klar: Die Angestellten kommen nicht mehr. Also müssen sie selbst mit ihren Hunden raus."

ribbon Zusammenfassung
  • Weil sich Hollywoods Top-Promis wegen der Corona-Pandemie in ihren weitläufigen Villen verschanzen, bekommen die Paparazzi von Los Angeles kaum noch interessante Motive vor die Linse.
  • Die hippen Nachtclubs, schicken Restaurants und Filmsets - sonst zu jeder Tages- und Nachtzeit von Fotografen belagert - wurden vor einem Monat in ganz Kalifornien geschlossen.
  • Seither ist die Nachfrage gestiegen.

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