Höltl widerspricht AGES-Chef: "Zweite Impfung hat medizinschen Zweck"

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Im Newsroom LIVE war Donnerstagabend die Arbeitsmedizinerin und Sprecherin der Initiative "Österreich impft" Eva Höltl zu Gast. Sie widersprach im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Sabine Loho der Aussage von AGES-Chef Franz Allerberger, dass die zweite Teilimpfung nicht unbedingt notwendig sei.

In Bezug auf die Frage, ob es einen Grünen Impfpass schon bei der ersten Teilimpfung geben solle und ob eine zweite Teilimpfung überhaupt notwendig sei, hat die Medizinerin eine klare Einstellung. "Ich glaube, dass es da bei vielen eine Verunsicherung gibt", sagt Höltl. Die verspätete zweite Teilimpfung habe aber einen medizinischen Zweck, sie steigere nämlich klar die Wirksamkeit.

Etwas anderes hatte am Mittwoch etwa AGES-Chef Franz Allerberger im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr behauptet.

Infektiologe und AGES-Chef Franz Allerberger spricht mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr über den Grünen Pass, die Impftermine für alle in Niederösterreich und die Gastro-Öffnungen.

Höltl sieht das anders und beruft sich auf wissenschaftliche Studien. "Wir wissen bei AstraZeneca nach drei bis vier Wochen einen beträchtlichen Impfschutz gibt", sagt die Medizinerin. Das sei ein toller Erfolg. Mit der zweiten Teilimpfung steigere man die Wirksamkeit aber noch deutlich, wie britische Studien einwandfrei gezeigt hätten.

"Ausgewogener Mix" bei zu impfenden Gruppen

Sie plädiert für einen "ausgewogenen Mix", bei dem zum einen natürlich Risikogruppen geimpft werden, aber auch Bereiche – wie eben bei den Jungen, etwa im schulischen Bereich – geimpft werden, wo es ansonsten große Kollateralschäden gebe.

Die Testpflicht bei Öffnungen hält Höltl für absolut legitim. Kein Test sei hundertprozentig sicher, ebenso wenig die Impfung, aber es sei eine beträchtliche Risikoreduktion und als solche immer zu befürworten.

Bei Sputnik V auf EMA hören

Sie nahm auch zum russischen Impfstoff Sputnik V Stellung, den etwa Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) laut einem Interview auch ohne EMA-Zulassung verimpfen möchte. Sputnik V wird aktuell von der EMA geprüft, aber skeptisch gesehen, da es an Daten mangle. Hier plädiert Höltl dafür, auf das Urteil der EMA zu hören.

Pfizer für Kinder, Sputnik für niemanden?

"Ich bin froh, dass wir in Österreich das verimpfen, was die EMA zugelassen hat und das kaufen, was zugelassen ist", sagt Höltl. Es sei wichtig, dass es ein Vertrauen in die Behörden gibt, die die Impfstoffe prüfen, und dementsprechend auch Vertrauen in die Impfung stärken.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Newsroom LIVE war die Arbeitsmedizinerin und Sprecherin der Initiative "Österreich impft" Eva Höltl zu Gast. Sie widersprach der Aussage von AGES-Chef Franz Allerberger, dass die zweite Teilimpfung nicht medizinisch notwendig sei.
  • Die Medizinerin hat dazu eine klare Einstellung. "Ich glaube, dass es da bei vielen eine Verunsicherung gibt", sagt Höltl. Die verspätete zweite Teilimpfung habe aber einen medizinischen Zweck, sie steigere nämlich klar die Wirksamkeit.
  • Etwas anderes hatte am Mittwoch etwa AGES-Chef Franz Allerberger im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr behauptet.
  • Höltl sieht das anders und beruft sich auf wissenschaftliche Studien. "Wir wissen bei AstraZeneca nach drei bis vier Wochen einen beträchtlichen Impfschutz gibt", sagt die Medizinerin. Die zweite Teilimpfung steigere die Wirksamkeit noch deutlich.
  • Sie nahm auch zum russischen Impfstoff Sputnik V Stellung, den etwa Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) laut einem Interview auch ohne EMA-Zulassung verimpfen möchte. Hier plädiert Höltl dafür, auf das Urteil der EMA zu hören.
  • "Ich bin froh, dass wir in Österreich das verimpfen, was die EMA zugelassen hat und das kaufen, was zugelassen ist", sagt Höltl. Es sei wichtig, dass es ein Vertrauen in die Behörden gibt, die prüfen, und dadurch auch Vertrauen in die Impfstoffe stärken.