Heimwerken endet über 10.000 Mal im Jahr im Krankenhaus
Jeder fünfte Unfall ist dabei auf einen sogenannten "Leiterunfall" zurückzuführen, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Mit 2.100 Unfällen ist dieser Unfalltyp der häufigste und steuerte im Jahr 2024 sogar einen neuen Rekordwert an. "Bereits ein Zentimeter Schieflage kann ausreichen, um sie (die Leiter, Anmerkung) ins Kippen zu bringen", warnte Trauner-Karner. Auf den weiteren Plätzen der häufigsten Unfallauslöser liegen Schneidewerkzeuge (1.000 Verletzte), Holzsplitter oder Bretter (700), Bohrer (500) sowie Möbelstücke wie Kästen und Kommoden (500). Bei rund 1.200 Unfällen waren keine konkreten Gegenstände beteiligt - hier waren vermutlich Stürze die Hauptursache, vermutet der KFV.
Im Zeitraum September bis November verzeichnete das KFV insgesamt 3.500 Heimwerkerunfälle - das entspricht rund einem Drittel aller Heimwerkerunfälle des Jahres 2024. Mit 1.400 Verletzten ist der Oktober der unfallreichste Monat des Jahres, gefolgt von September und November mit 1.200 bzw. 900 Verletzten. Das Zusammentreffen von kürzeren Tagen und schlechteren Lichtverhältnissen erhöht die Risiken für Unfälle", so Trauner-Karner.
Die häufigsten Verletzungen beim Heimwerken sind Knochenbrüche (4.500), offene Wunden (3.500) und Sehnen- sowie Muskelverletzungen (900). Besonders oft sind die Finger (3.400) und Hände (1.400) betroffen. Ein typischer Heimwerkerunfall betrifft in Österreich laut Daten der KFV-Unfalldatenbank eine männliche Person zwischen 50 und 64 Jahren. Diese Altersgruppe macht ein Drittel aller Heimwerkerunfälle aus. Insgesamt liegt der Männeranteil bei 82 Prozent.
Selbstüberschätzung und Unachtsamkeit als häufigste Ursachen
Die Ursachen der Unfälle wären oft vermeidbar: Über 60 Prozent der Betroffenen geben Unachtsamkeit oder Zerstreutheit als Grund an. Ein anschauliches Beispiel: Ein Heimwerker wollte an seinem Fenster eine Reparatur durchführen und stieg dabei auf einen Drehstuhl mit Rollen. Die Aktion endete mit Schnittwunden und einem Sehnenriss.
Das KFV appelliert daher an alle Hobby-Heimwerker und -Heimwerkerinnen: Sicherheitsmaßnahmen wie Schutzhandschuhe, Schutzbrillen sowie ein sicherer Umgang mit Leitern können viele Unfälle verhindern. Ebenso wichtig sind Konzentration, realistische Selbsteinschätzung und eine gute Planung - denn viele der Unfälle passieren aus reiner Unachtsamkeit.
Zusammenfassung
- Im Jahr 2024 wurden in Österreich 10.600 Heimwerkerunfälle registriert, ein deutlicher Anstieg gegenüber 9.500 Fällen im Vorjahr, wobei besonders viele Unfälle im Herbst und unter Männern zwischen 50 und 64 Jahren passieren.
- Leiterunfälle machen mit 2.100 Fällen rund ein Fünftel aller Unfälle aus und stellen damit den häufigsten Unfalltyp dar, gefolgt von Verletzungen durch Schneidewerkzeuge (1.000), Holzsplitter (700), Bohrer (500) und Möbelstücke (500).
- Mehr als 60 Prozent der Unfälle entstehen laut KFV durch Unachtsamkeit oder Selbstüberschätzung, weshalb Schutzhandschuhe, Schutzbrillen und ein sicherer Umgang mit Leitern empfohlen werden.