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Große Trauer nach Tod von Didi Mateschitz

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Dietrich "Didi" Mateschitz verstarb nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren. Nicht nur die Sportwelt betrauert den "Red Bull"-Chef, sondern auch Politiker. Von Athleten erhielt er für seine Förderung immer wieder großen Dank.

Das Unternehmen "Red Bull" gab zum Ableben Mateschitz bekannt:

"In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben. Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen"

Besonders für die Formel-1-Welt ist der Tod von Mateschitz schmerzhaft. Der Rennstall des Energiedrinks ist ein fester Bestandteil des Motorsports und konnte mit seinen "Red Bull"-Piloten bereits zahlreiche Weltmeistertitel einfahren. 

Langjähriger Webbegleiter und Motorsportberater von Red Bull Helmut Marko sagt man hätte um dem "sehr schweren gesundheitlichen Zustand" gewusst. "Aber trotzdem, nachdem es jetzt eingetreten ist, ist es für uns alle unfassbar, dass so eine große Persönlichkeit jetzt doch so früh abtreten musste."

Die Formel 1 selbst sagt: "Der Mitbegründer von Red Bull leistete einen unvergesslichen Beitrag zur Formel 1 und hinterlässt ein bleibendes Vermächtnis"

Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali pries Mateschitz als "unglaublich visionären Unternehmer". Und auch die schärfsten Konkurrenten, sonst gern vereint in Vorwürfen und Anschuldigungen, verneigten sich unisono vor dem Lebenswerk des Steirers.

Christian Horner, Formel-1-Teamchef von Red Bull Racing, sagt, was Mateschitz erreicht habe und was er für Menschen auf der ganzen Welt in verschiedenen Sportarten getan habe, sei "unübertroffen."

Sebastian Vettel, unter  "Red Bull" von 2010 bis 2013 Weltmeister, blickt in einem Interview auf "sehr, sehr schöne und gute Erinnerungen" an Mateschitz zurück. "Generell die Beziehung - ich war ja damals noch sehr, sehr jung - war von ihm immer auf Augenhöhe und von ihm immer mit viel Respekt behandelt zu werden, habe ich schätzen gelernt. Ich habe nur gute Erinnerungen. Es war immer ganz besonders, dass er etwas geschafft hat, wovon andere nicht gedacht hätten, dass es möglich ist - egal in welcher Hinsicht. Jetzt ist es ein großer Schock für alle, die ihn auf diesem Weg begleitet haben."

Der aktuelle zweifach Weltmeister und ebenfalls "Red Bull"-Pilot Max Verstappen ist der Ansicht, dass die Qualifying-Ergebnis nun nicht wichtig seien. Es sei wichtig sich an "Dietrich zu erinnern" und was er für das Team, die Formel 1 und die "größere Red-Bull-Familie" getan habe. Mateschitz sei immer "super-nett und fürsorglich" zu ihm gewesen, sagt der Verstappen. Er erzählt, dass er Mateschitz vor einem Monat das letzte Mal getroffen habe: "Es war sehr speziell und das ist es jetzt noch mehr". Der "Red Bull"-Chef habe viele Athleten eine Karriere ermöglicht: "Er hat an mich und viele andere Fahrer als junge Athleten geglaubt und hat so vielen so unglaubliche Möglichkeiten gegeben. Ohne ihn würde ich nicht da sitzen, es ist ein unglaublich harter Tag."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff beschreibt Mateschitz als den "beeindruckendste Unternehmer, den wir in Österreich je hatten, wenn nicht weltweit. Er hat eine Marke kreiert und einen Bereich, den es vorher nicht gab. Was er für den Sport gemacht hat und wie viel er dem Sport gegeben hat, hat es davor nicht gegeben." Scuderia Ferrari kondolierte ebenfalls: "Wir sind zutiefst traurig über das Ableben von Dietrich Mateschitz. Ein Mann, der unseren Sport und die Herausforderung geliebt hat."

Zahlreiche weitere Forme-1-Fahrer betrauern das Ableben von Mateschitz. Red-Bull-Pilot Sergio Perez meint es sei "ein trauriger Tag für die Red-Bull-Familie" und zollt Mateschitz damit Respekt, dass er ihm seine Karriere verdanke und "dafür immer dankbar sein" werde. Der ehemalige "Red Bull"-Fahrer Daniel Ricciardo sagte zu Mateschitz er sei als Person, "so bodenständig" gewesen sei und "ein guter Mensch, eine tolle Seele". Ferrari-Pilot Charles Leclerc bezeichnet den Tod von Mateschitz als "unglaublich traurig" und ein "großer Verlust für den Motorsport". 

Österreichs Politiker sind auch von Mateschitz Ableben getroffen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen schreibt auf Twitter: 

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) kondolierte ebenfalls über den Kurznachrichtendienst und meint: 

Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und sein Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) heben die steirische Herkunft von Mateschitz in ihrem Kondolenzschreiben hervor. Drexler meint "was er für unsere Heimat, die Steiermark, geleistet hat, wird für immer unvergessen bleiben. (...) Die Steiermark verliert einen ihrer größten Söhne, der international höchst erfolgreich und trotzdem bis zuletzt seiner Heimat immer treu verbunden war."

Lang drückt ebenfalls seine Mitgefühl aus sagt "mit Dietrich Mateschitz ist ein großer Steirer von uns gegangen, dessen Leistungen für unser Bundesland stets unvergessen bleiben werden. Seine Erfolge weit über die Grenzen Österreichs hinaus sind stets auch der Steiermark zu Gute gekommen."

FPÖ-Chef Herbert Kickl ist der Ansicht "mit Dietrich Mateschitz hat Österreich einen großen Sohn verloren. Als erfolgreicher Unternehmer und Visionär hat er den Wirtschaftsstandort geprägt und mit der Gründung der Red Bull-Gruppe eine beispiellose internationale Erfolgsgeschichte begründet. Auch im Sportbereich - vom Motorsport bis hin zu Extremsportarten - bleiben seine großartigen Leistungen genauso unvergessen, wie sein großes soziales Engagement und sein gewichtiger Beitrag für die Medienvielfalt in Österreich. Ich verneige mich daher in tiefstem Respekt vor seiner Persönlichkeit und seinem vielschichtigen Lebenswerk. Mein Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie und Freunden."

Felix Baumgartner dessen Stratosphären-Sprung von "Red Bull" finanziert wurde, drückt seine Anteilnahme mit einem schwarzen Bild auf Instagram aus. 

Felix Baumgartner trauert um Dietrich Mateschitz

Auch die Fußballwelt trauert um den Unternehmer. Der Fußballclub Rapid Wien sagt in einem Schreiben: 

Red Bull Salzburg sagt bereits, dass sie dem Wunsch der engsten Angehörigen von Mateschitz nachkommen und keine Schweigeminute einlegen werden. In einem Schreiben der Fußballclub trotzdem seine Gefühle aus. 

Mehr dazu: 

"Durch sein enormes Engagement hat er den österreichischen Fußball national über Jahre geprägt, diesen international ins Rampenlicht gerückt und damit einen entscheidenden Beitrag zu dessen Weiterentwicklung in unserem Land geleistet. Dafür gebührt ihm über alle Vereinsfarben hinweg größter Respekt und Dank.", schreibt der ÖFB (Österreichischer Fußballbund.

Dominik Thiem richtet sich in seiner Nachricht direkt an Mateschitz: "Du hast niemals aufgegeben und hast ein unglaubliches Imperium aufgebaut. Du hast unzähligen Athleten auf ihrem Weg zur Spitze verholfen. Du warst ein Mann von Handschlagqualität und bist auch in schwierigen Zeiten hinter einem gestanden. 2018 haben wir unsere gemeinsame Partnerschaft begonnen und mittlerweile ist Red Bull ein fester Bestandteil der Tenniswelt und für mich mehr als ein Sponsor. Danke für alles."

Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl hielt es kurz und schrieb lediglich "Danke für alles!!!!". Der "Red Bull"-Athlet Henrik Kristoffersen sagt: "Marco und ich, das war für ihn heute. Er hat so viel für den Sport gemacht, für mich, für so viele Athleten, für so viele Sportarten. Ein unglaublicher Mensch. Ich bin so dankbar."

Auch beim vorletzten Saisonrennen der MotoGP am Sonntag in Sepang/Malaysia wurde Mateschitz gedacht. Vor dem Rennen wurde der Red-Bull-Gründer, in der Motorrad-WM unter anderem als Hauptpartner des KTM-Werksteams vertreten ist, mit einer Minute Applaus anstelle einer Schweigeminute gewürdigt.

"Er war ein Motorsport-Liebhaber, dessen Rückhalt ein in der Welt der zwei Räder ebenso wichtig war wie in der Welt der vier Räder. Wir senden seinen Angehörigen unser tiefstes Mitgefühl", teilte die MotoGP-Organistation mit. "Danke für alles, Didi", hieß es bei KTM.

Markus Breitenecker, ProSiebenSat.1Puls4-Geschäftsführer, hält Mateschitz für einen "mutigen Gründer" und lobt seine Engagement in die Medienwelt. "Er hat mit Red Bull nicht nur ein Milliardenimperium gegründet, sondern ein Produkt geschaffen, das tatsächlich Flügel verliehen hat. Sein Vermögen hat er in Österreich darin investiert, was sinnvoll ist: In Qualitätsmedien. Er hat den österreichischen Medienstandort mit seinen zahlreichen Medienprodukten gestärkt, geprägt und viele Arbeitsplätze im Land geschaffen. Ich danke für eine immer gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe, seine stete Bereitschaft zu guter Kooperation am Medienmarkt, erfolgreiche gemeinsame Projekte sowie inspirierende Gespräche."

Auch ORF-Generaldirektor Roland Weißmann lobt Mateschitz für dessen Einsatz für die Medien: "Mit Dietrich Mateschitz verliert Österreich auch einen Medienpionier, der mit seinem strategischen Genie und seiner Hartnäckigkeit Servus TV zu einer nicht mehr wegzudenkenden Marke am Medienstandort Österreich gemacht hat. ORF und das Red Bull Media House sind in den vergangenen Jahren zu respektvollen Partnern (...) geworden."

ribbon Zusammenfassung
  • Dietrich "Didi" Mateschitz verstarb nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren.
  • Nicht nur die Sportwelt betrauert den "Red Bull"-Chef, sondern auch Politiker.