APA/ERWIN SCHERIAU

Grazer Amokfahrt jährt sich zum fünften Mal

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Vor genau fünf Jahren, am 20. Juni 2015, kurz nach Mittag ist Alen R. mit seinem Geländewagen durch die Grazer Innenstadt gerast und hat drei Menschen zu Tode gefahren sowie Dutzende weitere Fußgänger und Radfahrer teils sehr schwer verletzt. Heute sitzt der 31-Jährige im Gefängnis. Ein Geschworenengericht hatte ihn im Herbst 2016 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Vor genau fünf Jahren, am 20. Juni 2015, kurz nach Mittag ist Alen R. mit seinem Geländewagen durch die Grazer Innenstadt gerast und hat drei Menschen zu Tode gefahren sowie Dutzende weitere Fußgänger und Radfahrer teils sehr schwer verletzt. Heute sitzt der 31-Jährige im Gefängnis. Ein Geschworenengericht hatte ihn im Herbst 2016 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Hunderte Rettungs- und Polizeikräfte waren an jenem Samstag stundenlang im Einsatz und versorgten nach der Amokfahrt die Verletzten. Mehrere Fußgänger überlebten knapp, konnten sich nur durch Flucht in Häusernischen oder in Geschäfte in buchstäblich letzter Sekunde retten. Die Identität eines Todesopfers, der Frau vor der Stadtpfarrkirche, blieb wochenlang ungeklärt. Unter den Toten war auch ein vierjähriger Bub. Mehr als 100 Menschen waren betroffen - viele von ihnen wurden zwar nicht verletzt, dies aber nur, weil sie ausweichen und zur Seite springen konnten.

Nach seiner Fahrt durch die Herrengasse lenkte Alen R. seinen Geländewagen über den Hauptplatz - wo gerade eine große Veranstaltung stattgefunden hatte - in die Schmiedgasse, wo er gegen 12.21 Uhr seinen Geländewagen vor der dortigen Polizeiinspektion stoppte. Zwei Polizisten holten den Mann mit gezogenen Pistolen aus dem Wagen. Ab September 2016 musste er sich für seine nur wenige Minuten andauernde Amokfahrt vor Gericht verantworten. Es entbrannte eine Kontroverse um seine Zurechnungsfähigkeit. Die Geschworenen befanden ihn für schuldig. Er wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingeliefert.

Noch am Abend der Amokfahrt waren bei einem Gedenkgottesdienst in der Grazer Stadtpfarrkirche, vor deren Eingang Alen R. ebenfalls vorbeigerast war, rund 500 Trauergäste. Danach kamen Tausende Menschen bei Dunkelheit in die Herrengasse und entzündeten ein "Kerzenmeer". Gut eine Woche nach der Tat wurde ein Trauermarsch abermals mit Tausenden Teilnehmern und angeführt vom damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer unter strengen Sicherheitsvorkehrungen abgehalten.

Im Gedenken an die Opfer feiert der Grazer Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz am Samstag in der Grazer Stadtpfarrkirche in der Herrengasse um 18.15 Uhr eine öffentliche Messe.

ribbon Zusammenfassung
  • Vor genau fünf Jahren, am 20. Juni 2015, kurz nach Mittag ist Alen R. mit seinem Geländewagen durch die Grazer Innenstadt gerast und hat drei Menschen zu Tode gefahren sowie Dutzende weitere Fußgänger und Radfahrer teils sehr schwer verletzt.
  • Ein Geschworenengericht hatte ihn im Herbst 2016 zu lebenslanger Haft verurteilt.
  • Danach kamen Tausende Menschen bei Dunkelheit in die Herrengasse und entzündeten ein "Kerzenmeer".

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