Genetische Vielfalt bei Jaguaren gesunken - vermehrt Inzucht
Die Forscherinnen und Forscher haben das Erbgut von 25 Jaguaren (Panthera onca) aus Mittel- und Südamerika ausgelesen, die zwischen 1853 und 2014 dort lebten. "In der modernen Zeit lebende Jaguare weisen insgesamt geringere genetische Vielfalt und erhöhte Inzuchtwerte auf als historische Tiere", schrieben sie in einer Aussendung. Die Hochland-Populationen etwa in Dornstrauch- und Feuchtsavannen Brasiliens (Caatinga und Cerrado) hatten dabei die geringste genetische Vielfalt, heißt es. Dies wäre wohl auf die fragmentierten Lebensräume und den eingeschränkten sexuellen Austausch unter den Tieren zurückzuführen. Im Tiefland wie dem Amazonasbecken wäre die Inzucht hingegen weniger ausgeprägt. Man wolle nun weitere Proben von aktuell lebenden Jaguaren sammeln, um wirksame Schutzpläne für die einzelnen Regionen zu entwickeln, so Burger.
(S E R V I C E - Studie online: https://link.springer.com/article/10.1186/s13059-025-03868-0)
Zusammenfassung
- Wilderei und Waldrodungen haben die Bestände der Jaguare in Mittel- und Südamerika stark dezimiert, wodurch die genetische Vielfalt der heute lebenden Tiere deutlich niedriger ist als bei historischen Museumsexemplaren.
- Eine genetische Analyse von 25 Jaguaren, die zwischen 1853 und 2014 lebten, zeigt, dass moderne Jaguare geringere genetische Vielfalt und erhöhte Inzuchtwerte aufweisen, insbesondere in den Hochland-Populationen Brasiliens.
- Im Tiefland wie dem Amazonasbecken ist die Inzucht weniger ausgeprägt, und weitere Proben von heute lebenden Jaguaren sollen helfen, gezielte Schutzpläne für die einzelnen Regionen zu entwickeln.
