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Mehrere Varianten für Plöckenpass-Wiedereröffnung

Die italienische Region Friaul-Julisch Venetien hat das Konzept zur Wiedereröffnung des steinschlagbedingt gesperrten Plöckenpasses bekanntgegeben. Bis Jahresende soll eine von mehreren Varianten für die Verbindung in den Karnischen Alpen zwischen Kötschach-Mauthen in Oberkärnten und Paluzza in der Provinz Udine umgesetzt werden. Wann genau der Plöckenpass wieder passierbar sein werde, hänge jedoch von den Wetterbedingungen ab, berichteten die Behörden laut Medienangaben.

Der Plöckenpass ist seit einem Erdrutsch im vergangenen Dezember nicht mehr befahrbar. An der Wiedereröffnung der B 111 in Österreich bzw. SS52 in Italien, die Oberdrauburg mit Tolmezzo verbindet, werde trotz widriger Wetterbedingungen gearbeitet, um eine provisorische Lösung für die Verbindung bis Ende 2024 zu schaffen, hieß es. Die Verbindung ist von wirtschaftlicher und touristischer Bedeutung sowohl für den Raum Paluzza/Tolmezzo als auch für die Bezirke Hermagor und Spittal an der Drau in Kärnten sowie Lienz in Tirol.

Inzwischen würden noch alle drei Varianten für den Plöckenpass geprüft, hieß es aus dem Büro des Kärntner Landeshauptmannstellvertreters Martin Gruber (ÖVP) zu Berichten, dass eine Variante weggefallen wäre. Dabei handelt es sich sowohl um einen Scheitel- oder einen Basistunnel, als auch alternative Trassenführungen auf italienischem Staatsgebiet. "Der Scheiteltunnel wäre viel kostengünstiger als der Basistunnel. Jedenfalls benötigen wir dringend eine grenzüberschreitende Verbindung mit Österreich und Mitteleuropa", hatte dazu Giovanni Da Pozzo, Präsident der Handelskammer der Provinzen Pordenone und Udine, gemeint.

Die Verkehrsbeauftragte der Region Friaul-Julisch Venetien, Cristina Amirant,e schätzt die Bauzeit für den Tunnel auf etwa sieben Jahre. Die Kosten sollen von Italien und Österreich geteilt werden. Auch Gebühren für den Transit könnten erhoben werden. "Der Tunnel würde eine kontinuierliche Öffnung eines so wichtigen Passes garantieren, der der gesamten Region wirtschaftliche Entwicklung bringt", betonte Amirante.

Eine von LHStv. Gruber und Amirante eingerichtete bilaterale Arbeitsgruppe hat dazu allerdings noch keine Entscheidung getroffen. Bei einem gemeinsamen Termin von Kärnten und Friaul in Rom wurde mit dem Ministerium vereinbart, alle drei Optionen tiefergehender zu untersuchen. Klar sei jedoch, dass keine der drei Varianten von den Regionen Kärnten und Friaul alleine finanziert werden könnte. Es würde in jedem Fall die Unterstützung aus Wien und Rom brauchen, hieß es auch aus dem Büro von Gruber.

Der Plöckenpass (Passo di Monte Croce Carnico) liegt auf einer Seehöhe von 1.357 Metern über der Adria. Die eigentliche Passstraße ist 37 Kilometer lang und überwindet den Karnischen Hauptkamm zwischen Kötschach-Mauthen und Timau (Tischelwang). Sie wurde bereits von den alten Römern genutzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Bauzeit für einen geplanten Tunnel wird auf etwa sieben Jahre geschätzt, wobei die Kosten zwischen Italien und Österreich geteilt werden sollen. Der Scheiteltunnel wird als kostengünstigere Option im Vergleich zum Basistunnel betrachtet.