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Fixiert auf Spielzeug: Hunde können Verhaltenssüchte zeigen

Heute, 15:01 · Lesedauer 1 min

Jeder dritte getestete Hund ist spielzeugsüchtig, berichtet die Verhaltensbiologin Stefanie Riemer. Ist das Objekt ihrer Begierde nicht unmittelbar in Reichweite, interessieren betroffene Vierbeiner weder Futter noch die Besitzer. Ihre Blicke fixieren es, sie versuchen beharrlich, zu ihm zu gelangen, und sind unfähig, sich zu beruhigen. Dann gebärden sie sich wie Menschen mit Verhaltenssüchten, etwa für Glücksspiel und Online-Gaming, heißt es im Journal "Scientific Reports".

Die Forscherin testete mit Kollegen 105 Hunde, die von ihren Besitzern als spielfreudig beschrieben werden. Darunter waren etwa belgische Schäferhunde (Malinois), Border Collies und Labrador Retriever. Dreiunddreißig von ihnen zeigten gegenüber Spielzeug wie Bällen und Plüschtieren suchtähnliche Verhaltensweisen, so Riemer, die am Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien forscht. "Unsere Ergebnisse zeigen Parallelen zwischen übermäßiger Spielzeugmotivation bei Hunden und menschlichen Verhaltenssüchten", heißt es in der Fachpublikation: "Hunde sind bisher die einzige nicht-menschliche Spezies, die spontan suchtähnliche Verhaltensweisen entwickelt."

(S E R V I C E - Studie: https://www.nature.com/articles/s41598-025-18636-0)

Zusammenfassung
  • Jeder dritte von 105 getesteten Hunden zeigte in einer Studie von Stefanie Riemer am Messerli Forschungsinstitut suchtähnliche Verhaltensweisen gegenüber Spielzeug.
  • Betroffene Hunde verlieren das Interesse an Futter und Besitzern, wenn das begehrte Spielzeug nicht erreichbar ist, und zeigen Symptome ähnlich menschlichen Verhaltenssüchten wie Glücksspiel oder Online-Gaming.
  • Laut der im Journal "Scientific Reports" veröffentlichten Studie sind Hunde bisher die einzige nicht-menschliche Spezies, die spontan solche suchtähnlichen Verhaltensweisen entwickelt.