APA/ROLAND SCHLAGER

Ex-Nationalspieler erschossen: Tat offenbar geplant

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Einen Tag nachdem in Wien-Simmering Schüsse auf offener Straße fielen, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Volkan Kahraman wurde dabei getötet. Der mutmaßliche Täter soll die Tat schon länger geplant haben, die Polizei nennt Eifersucht als Motiv.

Am Mittwoch wurde der ehemalige Fußballspieler Volkan Kahraman in der Etrichstraße in Wien-Simmering erschossen. Der mutmaßliche Täter - es soll sich um den ehemals besten Freund des späteren Opfers handeln - tötete sich nach der mutmaßlichen Tat selbst. Das alles passierte vor einer kleinen Café-Bar. Zahlreiche Passanten und Gäste des Lokals waren am Mittwoch ratlos stundenlang auf der Straße gestanden. Am Donnerstag wurden nun weitere Details bekannt. 

Der 43-jährige Ex-Kicker soll sich gegen Mittag mit dem 46-Jährigen in dem Lokal getroffen haben. Das taten der Ex-Austrianer und sein ehemals bester Freund beinahe täglich, wie mehrere Medien berichten. In der Bar war es laut Polizei - nicht wie zunächst berichtet - zu "keinen nennenswerten Auffälligkeiten" gekommen. Die beiden Männer, die gut befreundet gewesen sein sollen, sollen sich in dem Lokal zu einer Aussprache getroffen haben. Erst als sie gemeinsam auf der Etrichstraße waren, zog der Ältere dann die Schusswaffe. Die gegen 11.40 Uhr alarmierten Einsatzkräfte sperrten nach dem Eintreffen den Tatortbereich großräumig.

Abschiedsbrief gefunden

Für die Kriminalisten deutet "momentan alles auf eine Eifersuchtstat" hin. Mehrere Medien berichten von einer Affäre, die der Ex-Kicker mit der Frau des mutmaßlichen Täters gehabt haben soll. Bestätigung gibt es dafür keine. Der "Kurier" berichtet nun davon, dass der mutmaßliche Mord länger geplant worden sein könnte. Darauf würde ein gefundener Abschiedsbrief hindeuten. Der mutmaßliche Schütze soll ebenfalls im Fußball aktiv gewesen sein, er habe mit seinem Installateur-Unternehmen den SC Ostbahn XI, also jenen Verein, in dem Kahraman zuletzt als Manager tätig war, gesponsert.

Keine Dokumente für Waffe

Die Obduktion der beiden Männer wurde angeordnet. Weil es am Mittwoch nach der Tat zu Handgreiflichkeiten und Wortgefechten zwischen Angehörigen der beiden Toten gekommen sei, ließ die Polizei die Häuser der beiden Familien durch die WEGA und die Bereitschaftseinheit bewachen. "Das ist jedoch die Regel in solchen Fällen", so Polizeisprecher Daniel Fürst. Auch die Umgebung rund um den Tatort werde verstärkt im Auge behalten, hieß es.

Nötige Dokumente für die mutmaßliche Tatwaffe, eine Faustfeuerwaffe, soll der 46-Jährige nicht gehabt haben, so die Polizei am Donnerstag. Angaben zur Herkunft der Waffe gab es bisher noch keine, "das ist noch Gegenstand laufender Ermittlungen", so Polizeisprecher Daniel Fürst am Donnerstag.

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ribbon Zusammenfassung
  • Einen Tag nachdem in Wien-Simmering Schüsse auf offener Straße fielen, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren.
  • Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Volkan Kahraman wurde dabei getötet.
  • Der mutmaßliche Täter soll die Tat schon länger geplant haben, die Polizei nennt Eifersucht als Motiv.