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Evakuierungen wegen Bergsturzgefahr in Schweizer Ort

Heute, 09:05 · Lesedauer 1 min

Der Ort Blatten im Schweizer Kanton Wallis im Lötschental muss wegen Bergsturzgefahr fast vollständig evakuiert werden. Rund 300 Menschen waren am Montag von den Maßnahmen betroffen. Der regionale Führungsstab rechnete jeden Moment mit einem Abbruch, wie Informationschef Matthias Ebener der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Betroffen von der Evakuierung seien 300 Einwohnerinnen und Einwohner und rund 100 Gebäude.

Die Menschen würden in den meisten Fällen privat untergebracht. Touristen befänden sich keine mehr in der Gemeinde. Sie seien bereits am Samstag mit den ersten rund 92 evakuierten Bewohnerinnen und Bewohnern in Sicherheit gebracht worden.

Vorhergegangen war ein Felssturz in der Region des "Kleinen Nesthorns". Ein Teil des abgegangenen Materials stürzte auf den Birchgletscher, riss Teile davon mit und löste dabei einen Murgang aus. Dieser kam rund 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza außerhalb des Dorfes zum Stillstand.

Die Gefahr eines Felsabsturzes sei sehr groß, sagte Ebener. Deshalb sei die Evakuierung ausgeweitet worden. Es breche immer wieder etwas ab und es drohe "unmittelbar" ein Abbruch eines Felsvorsprungs unterhalb des Bietschhorns.

Der Birchgletscher steht seit den 1990er-Jahren unter Beobachtung. Die Gemeinde vermutet, dass die bevorstehende Schneeschmelze ab etwa 2.500 Metern Höhe die aktuelle Gefährdungslage verursacht haben könnte.

Zusammenfassung
  • Im Schweizer Ort Blatten im Kanton Wallis mussten rund 300 Menschen und etwa 100 Gebäude wegen akuter Bergsturzgefahr evakuiert werden.
  • Der regionale Führungsstab rechnet jederzeit mit einem Abbruch, nachdem ein Felssturz am Kleinen Nesthorn einen Murgang auslöste, der auf dem Birchgletscher Teile mitriss und 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza zum Stillstand kam.
  • Die Gemeinde vermutet, dass die bevorstehende Schneeschmelze ab etwa 2.500 Metern Höhe die aktuelle Gefährdungslage verursacht hat; Touristen und 92 Bewohnerinnen und Bewohner wurden bereits am Samstag in Sicherheit gebracht.